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THINE EYES BLEED: In The Wake Of Separation

Nicht neu, nicht bahnbrechend, aber dennoch ein explosives Stück Metalcore.

Wer einen Name wie THINE EYES BLEED hat, kann eigentlich nur Metalcore machen, oder? Richtig geraten, im Falle dieser Combo. Wie viele Bands beanspruchen allerdings auch die Kanadier dabei eine gute Portion Innovation und Eigenständigkeit für sich. Das können sie mit In The Wake Of Separation keinen Meter wahr machen. Zwar holzen sich die fünf Herren, mit Tom Arayas kleinem Bruder Johnny Araya am Bass, durch ein wüstes Gemisch aus explosiven Zutaten aus dem (extremen) Metal-Bereich. Aber dennoch ist das alles weder neu noch bahnbrechend. Dass es die Devise der Band ist, sich nie und nimmer auf einen Stil festlegen zu lassen ist im modernen Metal(core) sowieso schon ein ausgelutschtes Statement, das jeder dritte Künstler vom Stapel reißt. Wenn man zudem noch betrachtet, wie weit sich die Grenzen vom Death Metal zum Metalcore und zurück schon verschoben haben, dann wird recht schnell klar, dass da noch wenig Pioniergeist möglich ist.

THINE EYES BLEED können also keinesfalls von sich behaupten auf besondere Art und Weise aus dem Gros der angesagten Bands herauszuschauen oder gar das neue große Ding zu werden. Dennoch muss man dem Fünfer attestieren, dass er außerordentlich vielseitig zu Werke geht. Auf dem Fundament von Metalcore à la HEAVEN SHALL BURN zimmern die Jungs sich ihr eigenes Stübchen zusammen. Melodische , kernige Blastbeats, wuchtige Breakdowns, heftiger Brüll- und Kreischgesang und markige, auch mal fast chaotische Rhythmen bilden den äußeren Rahmen für In The Wake Of Separation. Das Aggressionslevel ist permanent hoch, Schmalz wird kompromisslos an die Peripherie verbannt. Auffallend sind besonders das komplexe Riffing und die – für diese Musik nicht gerade typischen – Gitarrensoli. Was bei der ganzen Sache dagegen zu kurz kommt sind Eingängigkeit und Wiedererkennungswert der Scheibe.

Dennoch sind auf dem Debüt überaus starke Songs am Start, zum Beispiel der mächtige Opener Cold Victim, für mich einer der herausragenden Songs der Platte, der sich vor Größen wie HEAVEN SHALL BURN nicht im Geringsten zu verstecken braucht.

Als Fazit bleibt für den ehrlichen Rezensenten allerdings nur der Stempel: Wirklich gut, aber weder selten noch essenziell. THINE EYES BLEED werden gewiss ihre Hörer finden. Um sich einen Namen zu schaffen muss aber etwas passieren, da reicht es absolut nicht, den kleinen Bruder von Tom Araya mit an Bord zu haben. Etwas mehr Klasse und Zeitlosigkeit stände der Band gut. Aber auch so ist In The Wake Of Separation alles andere als schwach und ein guter Startschuss allemal.

Veröffentlichungstermin: 04.07.2005

Spielzeit: 36:24 Min.

Line-Up:
Justin Wolfe – Vocals

Jeff Phillips – Guitar

Derek Ward – Guitar

Johnny Araya – Bass

Darryl Stephens – Drums

Label: The End Records/ Candlelight Records

Homepage: http://www.thineeyesbleed.com

Tracklist:
01. Cold Victim

02. Without Warning

03. And Since Forgotten

04. Live To Die

05. Corpse You Up

06. Innocent Mind

07. Silver

08. Consqeuence Unknown

09. Regret Your Fear

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