THE ROTTED: Get Dead or Die Trying

Unmittelbarer, bodenständiger, zynischer als GOREROTTED und dadurch auch deutlich authentischer.

Gratulation, THE ROTTED haben ihn schon, den Albumtitel des Jahres. Davon abgesehen ballern die ehemaligen GOREROTTED auf ihrem Quasi-Debüt alles über den Haufen, was ihnen in die Quere kommt. Bei gnadenlosen Blast Beats, sägenden Gitarren und sagenhaftem Gebrüll bleibt kein Auge trocken, im Gegenteil. Du wirst mit einem Vorschlaghammer derartig zusammen gedroschen, dass die inneren Blutungen schwerwiegender Natur sind.

Im Stil der heutigen NAPALM DEATH geht es rund, grindig, flott, schnörkellos, allerdings mit überraschend frischen Ideen. THE ROTTED haben den Gore-Schickschnack über Bord geworfen und zeigen sich unmittelbarer, bodenständiger, zynischer als in der Vergangenheit. Klar ist, dass sie dadurch auch nicht mehr so verrückt, sondern eher ernsthaft gestört und krank wirken. Das ist schon ein wenig schade, ein wenig unsympatisch-verbittert kommt gerade Sänger Ben McCrow dem Hörer vor, davon abgesehen erhält die Musik durch die realistische Färbung einen ganz anderen Authentizitätsgrad, das hier ist echter Hass und echte Wut.

Dass die Band bei all dieser Aggression dennoch so eingängig bleibt, ist verwunderlich, aber erfreulich. THE ROTTED haben nach wie vor ein ordentliches Händchen für gute Songs, die gut im Ohr haften bleiben. Dass dabei die Einflüsse mannigfaltiger Natur sind, erleichtert es dem Hörer ganz eindeutig. Man lässt sich auf dieses Album gerne ein, wohlweißlich, dass hier viel passiert, dass es keine Langeweile gibt und nichts schon tausend mal Gehörtes. Somit geben sich brutale Killersongs wie Nothin´ but a Nosebleed, Kissing You With My Fists und It´s Like There´s a Party in My Mouth (And Everyone´s Being Sick) die Klinke in die Hand. Abwechslung gibt es erfreulicherweise durch die ruhigen Nummern A Brief Moment of Regret und dem abschließenden 28 Days Later, nicht nur für Fans des Films ist diese Wiederaufbereitung des Titelsongs ein Leckerbissen.

Flottes, sauberes und abwechslungsreiches Drumming, schöne Riffs und Lead-Gitarren und eine gute Bassarbeit zeichnen das Album aus, das I-Tüpfelchen ist der druckvolle, wütende Gesang, der zwischen mächtigem Gebrüll und fiesem Kreischen liegt. Ganz klar, eine Menge geiler Songs, superb dargeboten und in ein ordentliches Gewand verpackt, das sind Zutaten für ein gelungenes Grindcore-Album mit ordentlichem Death Metal-Anteil a là GOD DETHRONED. Kein Album für die Ewigkeit, keins deiner Favoriten für immer, aber ein schönes Album, um sich abzureagieren, für den Moment sozusagen. Kannst du gerne kaufen, da ist nichts kaputt, außer deiner Einrichtung vielleicht.

Veröffentlichungstermin: 27. Juni 2008

Spielzeit: 38:21 Min.

Line-Up:
Ben McCrow – Vocals
Tim Carley – Guitars
John Pyres – Guitars
Phil Wilson – Bass
Nate Gould – Drums

Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.therotted.com

MySpace: http://www.myspace.com/therotted

Tracklist:
1. Nothin´ But a Nosebleed
2. The Howling
3. A Return to Insolence
4. Kissing You With My Fists
5. Angel of Meth
6. A Brief Moment of Regret
7. The Body Tree
8. Get Dead or Die Trying
9. It´s Like There´s a Party in My Mouth (And Everyone´s Being Sick)
10. Fear and Loathing in Old London Town
11. 28 Days Later

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