SUPRA PLAZMA: Hysteria In Galaktica Satania [Eigenproduktion]

Selbst die miese Produktion kann das kreative Potential dieser wirren Russen nicht verschleiern.

Ein Promoschreiben, das mit dem Satz: My nickname is Fantazmagor, let me present our group to you beginnt, lässt mich vermuten, dass einige der SIGH-internen Inspirationsmittel in Kaliningrad gelandet sind. Und wenn die 1997 gegründeten SUPRA PLAZMA dann den eigenen Stil auch noch als Blackened Cosmic Thrash Metal bezeichnen, wünscht man sich, dass Hysteria In Galaktica Satania tatsächlich ein abgefahrener Musiktrip wird und die Russen ähnlich wirr agieren wie ihre japanischen Kollegen.

Bereits die ersten Minuten von Hysteria In Galaktica Satania verwirklichen dann die gehegten Phantasien und liefern ein fiebriges Ineinanderflechten von Elementen verschiedener Genres. Die Abwechslungsreichtumsfrequenz ist so hoch wie die Frequenz des Handzitterns im Koffeinrausch und die Russen kennen keine Scheu vor Klangexperimenten und Disharmonien. Egal ob schiefes Geklimper kombiniert mit seltenem ¾-Takt in Black Hole In Galaktica Satania oder ein Möwensample in The Fish – SUPRA PLAZMA sind herrlich krank und abgefahren auf ihrer Stilschubladensprengmission.

Trotz mieser Produktion – sie ist zu leise und zu höhenlastig, was insbesondere im Gitarrenbereich tiefe Wunden hinterlässt – ist unüberhörbar, dass die Russen spielen können und Mut zum Neuen haben. Groovend chillen sie in Cosmic Shakhid Destroyer oder dem herrlichen Atmospheric Saturnium Atheists und verteidigen die Berechtigung auf ihre neu gegründete Stilschublade mit jeder Note ihres Albums. Parallelen zu anderen Bands zu zitieren scheint denn auch reichlich überflüssig – oder wer kann sich eine Synthie-reiche Mixtur aus SIGH, TRANSCENDING BIZARRE?, SADIST, THE KOVENANT und Under the Moonspell vorstellen, die man sich auf Acid gibt? Eben.

Nach ZX SPECTRUM ist mit SUPRA PLAZMA also eine weitere bizarre Formation aus Osteuropa aufgetaucht, welche beweist, dass spannender Metal weder was mit einem perfekt inszenierten Image noch mit einer teuren Supidupiproduktion was zu tun hat. SUPRA PLAZMA sind erfrischend anders, interessant und neuartig. Ein Genuss. Ein toller Trip. Wie geil.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 50:23 Min.

Line-Up:
Plazmoider: Plasmastring Guitar
Fantazmagor: Vibrations Of Tonsils, Constellation Of Words
Elektricon: Ionic Flows Of Key Vibrations, Rhythm-Pulsars, Work with Frequency Chaos Regulation, Vocals

Label: Eigenproduktion
MySpace: http://www.myspace.com/supraplazma

Tracklist:
1. Introduction (Shamania)
2. Dark Satellite Of The Planet Erased
3. Angel Of Darkness
4. Black Hole In Galaktica Satania
5. Cosmic Shakhid Destroyer
6. Atmospheric Saturnium Atheists
7. Gate
8. In My Head
9. The Fish
10. Hysteria
11. Coma

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