SUPRA PLAZMA: Von DIETER BOHLEN bis DIMMU BORGIR

Die kosmischen Russen von SUPRA PLAZMA geben Auskunft darüber, warum "St. Anger" ein Demo ist, wann die Russische Föderation auf dem Mars landen wird und welche musikalischen Geheimnisse hinter "Hysteria in galaktica Satania" stecken….

 

Wieder einmal eine metallische Überraschung aus dem Osten – SUPRA PLAZMA scheren sich auf ihrem Demo Hysteria in glaktica Satania einen Dreck um Genregrenzen. Stattdessen werden munter Stile gemischt, schwarzmetallische Grausamkeit mit Kosmophilie verquickt und der eine oder andere bizarre Synthieklang meldet sich überraschend zu Ton. Höchste Zeit also, mit Fantazmagor, Elektricon und Plazmoider im virtuellen Universum in Kontakt zu treten und mehr über die mysteriöse russische Formation zu erfahren…

Erstmal danke für euer wirklich cooles Demo Hysteria in glaktica Satania. Laut Metal-Archives.com habt ihr diese Eigenproduktion bereits anno 2004 veröffentlicht. Stimmt das? Und wenn ja – wie kommt es, dass es erst jetzt in den Rezensenten-CD-Playern landet?

Fantazmagor: Wir sind froh, dass du unser Demo magst! Von Hysteria in glaktica Satania wussten nur wenige etwas und wir verstanden nicht wirklich, welche Schritte eine junge Band mit einem Demo genau unternehmen sollte. Jetzt wissen wir, dass einer der ersten Schritte zum Erfolg darin besteht, das Demo für Reviews raus in die Welt zu schicken.

In der Tat. Gemäß Metal-Archives.com habt ihr ja auch noch eine andere Eigenproduktion am Start, Procosmic. Von diesem Demo aus dem Jahr 2006 kenne ich nur die Songs Angel of darkness II Executioner und Torno Massacre von eurer Myspace-Site. Diese Songs fallen ebenfalls ziemlich experimentell aus. Inwiefern waren die Aufnahmen zu Procosmic anders als diejenigen für euer Demo zwei Jahre früher?

Fantazmagor: Es gibt viele Unterschiede. Auf Hysteria in glaktica Satania haben wir eine Standardgitarrenstimmung gebraucht, also E-A-D-G-B-E. Bei Procosmic sind wir mit einer sehr tiefen Stimmung gefahren, wir sind bis auf ein tiefes A runter (also A-D-G-C-E-A). Das hat den Sound natürlich beeinflusst – er wurde so richtig dick, ja fett.

Der Stil hat sich damit ebenfalls gewandelt. Ich würde es Blackened Cosmic Thrash Metal nennen, trotz der wilden Stilmixtur, die man in unserer Musik findet, haha. Einmal habe ich auf der Site eines amerikanischen Labels gesehen, dass jede Band einen eigenen Stil für sich erfunden hatte. Zum Teil hatten diese persönlichen Stilbezeichnungen einen Umfang von 20 unnötigen Wörtern – ich habe mich echt gefragt, ob das Label eigentlich Bands unter Vertrag nimmt oder doch eher Schriftsteller, haha!

Aber zurück zu unseren Aufnahmen. Nun, bei Procosmic hatten wir auch einen anderen Sänger, was sich natürlich auf den Gesang auswirkte. Elektricon reicherte seinen Gesang mit Effekten an auf Hysteria in glaktica Satania. Ich habe Procosmic eingesungen und verschiedene Varianten von Screams und Growls ausprobiert – handkerum habe ich aber auf Vocals-Effekt-Helferchen verzichtet. Übrigens ist Procosmis mein Gesangsdebüt. Angel of darkness II Executioner ist der erste Song, den ich jemals auf diese Art gesungen habe.

In diesem Zusammenhang gibt es zwei unglaubliche Fakten, aber sie sind beide wahr. Erstens: Ich benötigte nur eine Stunde pro Song, um die Vocals und die Backing Vocals einzusingen. Und zweitens: Bevor Procosmic aufgenommen wurde, hatten sich Elektricon und Plazmoider sich ein Jahr nicht gesehen! Dann trafen sie sich in Moskau und nahmen die ganze Musik für das Album auf – in sieben Tagen! Elektricon kümmerte sich in dieser Zeit auch noch grad ums Abmischen.

Tönt es zu verwegen? Nun ja. Wenn du Black hole in galaktica Satania vom Hysteria in galaktica Satania-Demo magst – dieser Song wurde innerhalb von 45 bis 50 Minuten komponiert und aufgenommen! Wir mögen die spontane Kreation. Wir ziehen es vor, unsere Seelen fliegen zu lassen.

Das ist in der Tat bemerkenswert! Was mir auch aufgefallen ist: Auf eurer Myspace-Site habt ihr für jeden Song ein anderes Bild beim Myspace-Player. Was steckt da dahinter?

Fantazmagor: Diese Bilder assoziieren wir mit den jeweiligen Songs. Und für uns ist es langweilig, immer dasselbe Bild des Albums zu jedem Song einzublenden – wir sind schließlich kreative Jungs!

Das seid ihr tatsächlich. Trotzdem hält ihr eure Myspace-Site sehr simpel. Informationen über SUPRA PLAZMA findet man im Netz ebenfalls nur schwer. Warum? Und werdet ihr daran in der Zukunft etwas ändern?

Fantazmagor: Jedes Mitglied von SUPRA PLAZMA wendet viel Zeit auf für die Arbeit und die Kreation. Darum haben wir keine Zeit fürs Surfen im Internet. Als ich zur Band stieß, habe ich die Manageraufgaben übernommen. Ich mache, was ich kann, aber ich bin nicht allmächtig! Ich bin nicht Torno, haha! Aber die Situation wird sich ändern, wenn sich ein Label für uns interessiert und uns in diesen Dingen unterstützt.

Ja, hoffen wir mal, dass das für euch klappt. Doch kommen wir zu den Songs. In Torno massacre (cooles Wortspiel, übrigens), glaube ich, dass ihr auf Russisch singt. Ist das richtig? Und da ich keine Lyrics von euch habe: Sind alle eure Texte auf Russisch verfasst oder habt ihr auch englische? Und was beeinflusst eure Sprachwahl bei den jeweiligen Songs?

Fantazmagor: Ah, jetzt verstehe ich, was du mit dem Wortspiel meinst. Aber nein. Torno ist der Name eines nicht allzu bekannten, mächtigen Gottes, der von der Menschheit vergessen wurde.

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Mit englischen und russischen Texten ausgestattet: Das Demo Hysteria in galaktica Satania

Wegen der Lyrics: Ich singe auf Russisch. Es gibt sowohl englische als auch russische Texte auf Hysteria in galaktica Satania. Einige der Lyrics wurden von unseren Freunden geschrieben. Von Procosmic an stammen die Texte von mir. Ich selber schreibe auf Russisch, weil es meine Muttersprache ist und ich so sehr schöne Lyrics kreieren kann. Ich verstehe zwar Englisch, aber ich kann mich auf Englisch nicht so gut ausdrücken. Trotzdem wurden die Lyrics von Procosmic auch ins Englische übersetzt (dank meiner lieben Freunde!). Aber Englisch ist weniger reich, weniger farbenfroh und weniger flexibel als die russische Sprache. Darum ist die englische Version des Albums weniger interessant und weniger kraftvoll vom energetischen Aspekt her.

Wenn ich dir Procosmic für ein Review schicke, werde ich dir die Texte auf Englisch dazulegen, damit du weißt, über was wir singen. Ich als Autor will, dass die Leute wissen, wovon der Song handelt. Diese Texte sind gut, sie haben einen Sinn. Und wenn sich ein Label für uns interessiert, dann können wir sowohl englische als auch russische Versionen bieten. Ich denke, dass falls unsere Songs auf Russisch populär werden, man dann einfach die englischen Übersetzungen im Booklet dazuliefern kann. So können mehr Leute die Texte verstehen.

Eure Titel und das Artwork verraten ein Interesse an kosmischen Themen. Was fasziniert euch am Kosmos?

Elektricon: Nachts, wenn der Himmel frei von Wolken ist, dann suche nach einem Ort, wo die Lichter der Stadt dich nicht stören werden. Schaue zum Himmel und schau dir nur den Himmel und die Sterne an. Stehe eine Weile so. Bist du in den Himmel gefallen? Das ist die Antwort auf deine Frage.

Bei uns ist das am besten in den Bergen möglich… Jetzt wohnt ihr ja in der Russischen Föderation und diese ist natürlich bekannt für ihr Weltraumprogramm. Die Medien hier in Westeuropa berichten mehr von den Aktivitäten der NASA. Wie sieht´s in letzter Zeit mit dem russischen Space Program aus? Wie präsent ist es in euren Medien? Und hat Russland auch Pläne zum Mars zu reisen?

Elektricon: Weißt du, dass die internationale Space Station fast komplett von Russen gebaut wurde? Oder verschweigen eure Massenmedien das? Es sind schwierige Zeiten für die NASA: Ihr Equipment ist alt, die Shuttles gehen eins nach dem anderen kaputt und sie werden entsorgt, ohne dass Nachschub kommt. Die Russische Föderation wird 2018 auf dem Mars landen.

Fantazmagor: Soweit ich weiß, plant die Russische Föderation die Mission Phobos-Soil für 2009. Das heißt, dass Bodenproben von Phobos für eine Analyse mitgenommen werden.

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Das All, Aliens und Torno: der Themenschwerpunkt von Procosmic

Das tönt extrem spannend. Und das Jahr 2018 werden wir sicher alle noch erleben. Wenn ihr die Möglichkeit hättet, zu einem anderen Planeten zu reisen: Welcher würde es sein und warum? Und glaubt ihr an Aliens?

Fantazmagor: Ich würde zu einem Planeten reisen wollen, der so ist wie die Erde. Es wäre interessant, anderen Lebensformen zu beobachten. Und ja, ich glaube, dass Aliens existieren. Über sie, Torno und viele andere Dinge – davon handelt Procosmic!

Gibt es denn ein größeres Konzept, welches die Songs von SUPRA PLAZMA miteinander verbindet?

Fantazmagor: Wir versuchen, die Menschheit, ihre Probleme und die Geschichte der Erde aus der Perspektive eines nicht-menschlichen Geistes darzustellen.

Mit kosmischen Interessen seid ihr ja nicht allein. Das All ist ja auch ein beliebtes Thema amerikanischer Filme. Welcher ist euer liebster Science-Fiction-Film? Und gibts russische Sci-Fi-Filme, die ihr empfehlen könnt?

Elektricon: Von den amerikanischen Filmen: 2001: A Space Odyssey und 2010: The Year We Make Contact. Empfehlenswerte russische Filme sind: Solaris, Per Aspera Ad Adstra (der amerikanische Titel dafür ist To the Stars by Hard Ways) und Humanoid Woman.

Fantazmagor: Ich mag von den amerikanischen Filmen ebenfalls 2001: A Space Odyssey und 2010: The Year We Make Contact. Außerdem mag ich die russischen Filme Solaris und Kin-dza-dza!.

Das Pseudonym Fantazmagor ist ja ziemlich ungewöhnlich. Das trifft auch auf die Instrumente zu, die ihr im Promobrief auflistet: ionic flows of key vibrations, vibrations of tonsils, work with frequency chaos regulation und plasmastring guitar, unter anderem. Was bedeutet Fantazmagor für dich?

Fantazmagor: Mein Pseudonym bedeutet der sprechende Geist. Und SUPRA PLAZMA-Hörer behaupten, ich sei ein guter Geschichtenerzähler mit reicher Vorstellungskraft. In dem Fall war es die richtige Pseudonymwahl.

Und wie siehts mit der Wahl des Bandnamens SUPRA PLAZMA aus?

Elektricon: Plasma ist ein sehr merkwürdiger Aggregatszustand und dieser Zustand liegt vor uns, die Leute kennen ihn noch nicht. Und SUPRA PLAZMA bedeutet somit Zukunft. Es ist etwas, was die Menschen noch nicht wissen, haha.

Fantazmagor: Plazma ist einfach cool! Und cooler zu sein als SUPRA PLAZMA geht nicht, haha!

Soweit ich weiß, wurde SUPRA PLAZMA 1997 gegründet. Wie habt ihr euch gefunden? Und hattet ihr immer dasselbe Line-Up?

Fantazmagor: Wir haben einander gefunden, weil wir alle in unseren Seelen PLAZMA-Teile haben.

SUPRA PLAZMA wurde von Elektricon, Plazmoider und Bop Bass Booster gegründet. Letzteren sieht man auch ganz links auf dem Foto auf Metal-Archives.com. Er verließ die Band nach Hysteria in galaktica Satania und starb im Sommer 2006 an einem Herzproblem. Rest in Peace, lieber Bop.

Ich bin der Band dann im Frühling 2006 beigetreten. Zu dritt haben wir Procosmic aufgenomen. Wir suchten auch nach anderen Bandmitgliedern und haben so Gitarrist Delf und Bassist Malen gefunden für Live-Konzerte.

Es tut mir leid, das von Bop Bass Booster zu erfahren. Aber kommen wir nochmals zurück zu eurem ersten Demo. Wieso hat es sieben Jahre gedauert, bis Hysteria in glaktica Satania erschien? Oder gibt es noch andere, ältere Releases von euch?

Elektricon: Vor Hysteria in galaktica Satania hat SUPRA PLAZMA viele Kompositionen elektronischer Musik aufgenommen. Es sind sichere mehrere Stunden Musik. Viele dieser Ideen wurden für Hysteria in galaktica Satania verwendet und wir werden andere davon auf zukünftigen Alben unterbringen.

Ihr benutzt ja einige ziemlich ungewöhnliche Synths-Sounds auf Hysteria in galaktica Satania. Welche Art von Synths sind es denn?

Elektricon: Wir benutzen viele Synths, aber keiner davon dominiert. Der entscheidende Punkt ist nicht der Sound des Synths, sondern wie man ihn stimmt. Meistens sind die vorgegebenen Sounds nicht sehr gut.

Die Produktionsqualität eures Demos ist ja nicht so großartig wie eure Musik. Allerdings verstehe ich auch, dass man sich als Eigenproduktionsband nicht in einem teuren Studio einmieten kann. Wie habt ihr aufgenommen?

Fantazmagor: Alle Songs wurden mit der Hilfe von kosmischen Energien aufgenommen, welche sich in unserem alten kleinen Computer befinden, haha. Und wir benutzen die Sony Acid Professional Music Workstation.

Stilistisch seid ihr ja sehr eigenständig und eigenwillig. Eure Experimentierfreude erinnert mich an die Japaner von SIGH. Da ihr einen solchen Variantenreichtum in eurer Musik habt: Welche Bands haben euch beeinflusst?

Fantazmagor: Du hast SIGH ja schon im Review erwähnt. Um ehrlich zu sein: Wir haben diese Band nicht mal gekannt vorher! Ich habe mir dann ihr 2007er-Album auf Myspace angehört und mag es. Es ist sehr lustiger und aufgestellter Ska Black Metal, haha!

Wir selber hören uns verschiedene Musik an und wurden von vielen beeinflusst – von DIETER BOHLEN bis DIMMU BORGIR, von KRAFTWERK bis MORGUL. Wir hören uns verschiedene Musiker an, wir achten besonders auf interessante Ideen und das Resultat ist eine eigene Kreation.

Okay, die Nennung von DIETER BOHLEN macht es fast schon überflüssig: Hört ihr euch auch nichtmetallische Bands an?

Fantazmagor: Jetzt höre ich mir nur Metalbands an. Aber früher habe ich mir auch Bands wie DEPECHE MODE, THE KLF, DR. ALBAN etc. angehört.

Plazmoider: Bei mir sinds MUSE, THE GATHERING, EMF, THE CRYSTAL METHOD, THE KLF, THE CHEMICAL BROTHERS und KRAFTWERK.

Elektricon: Ich mag auch MUSE, THE KLF, FRONT 242, DE/VISION, MELOTRON und COVENANT.

Fantazmagor: Übrigens, wenn du Synthpop magst, könnte SYNTHETIXXX was für dich sein. Es ist Elektricons Side-Projekt. Auf Last.fm kann man sich ihr Album Synthetic Antiglamour anhören, ihr erstes Werk ganz auf Russisch. Momentan nehmen sie gerade ein weiteres Album auf, mit einer anderen Frontfrau und alle Texte sind auf Spanisch.

Das klingt extrem spannend, vor allem, wenn auch noch sprachliche Experimente drinliegen! Kommen wir zurück zu den schwarzmetallischen Klängen. Wenn ich da an Russland denke, kommen mir spontan TVANGESTE und ROSSOMAHAAR in den Sinn (mal abgesehen von SUPRA PLAZMA). Welche andere russische Bands könnt ihr empfehlen?

Fantazmagor: TVANGESTE! Die sind auch aus Kaliningrad. Allerdings kann ich dazu nichts sagen, weil ich mir keine russischen Metalbands anhöre…

Elektricon: Meiner Meinung nach sind PLAGUE PROJECT, XE-NONE, ARCANE GRAIL, SANITARIUM und ARCANORUM ASTRUM interessant. Nicht gerade Black Metal, aber auf jeden Fall empfehlenswert.

Wenn Kaliningrad schon aufkommt: Auf Metal-Archives.com steht bei eurem Heimatort sowohl Moskau als auch Kaliningrad. Gibts in euren Städten Metalclubs oder Bars, die ihr empfehlen könnt?

Fantazmagor: Nur den Club Barabas in Kaliningrad.

Elektricon: In Moskau sind Relax, Tochka, B1, B2 und Gorod zu empfehlen.

Die Nennung von Clubs lässt natürlich auch Gedanken an Konzerte aufkommen. Spielt ihr überhaupt welche bei eurem komplexen und vielschichtigen Sound?

Fantazmagor: Wir spielen momentan keine Konzerte, weil wir nicht genügend Bandmitglieder haben. Aber wir planen die ersten Auftritte noch für dieses Jahr.

Ihr habt ja auch schon erwähnt, dass ihr an eurem zweiten Album arbeitet. Wie sieht es zurzeit damit aus?

Fantazmagor: Jetzt wirds kompliziert. Du hast das zweite Album erwähnt, weil du Hysteria in galaktica Satania als Demo ansiehst wegen seinem Sound. Für uns ist Hysteria in galaktica Satania das Album, weil es den Sound hat, der dafür geplant war. Die Leute, die Hysteria in galaktica Satania mögen, mögen meistens auch den Sound davon.

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Also ist St. Anger wohl doch ein Demo – Fantazmagor hat seine ganz eigenen Ansichten zu Album- und Demodefinitionen…

Ich würde es wie folgt erklären: Hast du dir den Sound von METALLICAs St. Anger angehört? Dieses Album hat garantiert eine teure Produktion und es stecken teures Equipment und ein sehr gut bezahlter Produzent dahinter. Warum wird St. Anger als Album angesehen und nicht als Demo? Schau – Jason Newsted hat METALLICA verlassen. Eigentlich ist es so: Als der neue Bassist zu METALLICA stieß, wurde eine neue Band geboren. Und diese Band hat das Demo St. Anger veröffentlicht. Ist das nicht logisch? Haha. Ne, das war ein Witz. Ich mag METALLICA. Aber der Sound von St. Anger ist nicht wirklich gut. Ich habe zwei Konzerte von METALLICA miterlebt – in Moskau und in Katowice. Sie haben keine Songs von St. Anger gespielt. Also ist St. Anger wohl doch ein Demo, haha…

Aber zurück zu SUPRA PLAZMA. Wir nahmen also Hysteria in galaktica Satania und Procosmis auf. Während wir an Procosmic arbeiteten, hatten wir einen Unfall – die Harddisk wurde beschädigt und alle Parts, die in Tracks aufgeteilt worden waren, wurden zerstört. Wir konnten das Album nicht nochmals aufnehmen. Also machten wir ein Album mit dem Material, welches auf CDs und DVDs abgespeichert war. Deswegen ist Procosmic einerseits ein Demo, weil es nicht den Sound hat, den wir wollten und mit dem Elektricon als Produzent gut hätte arbeiten können. Und da momentan kein Label an uns Interesse hat, sehen wir keinen Sinn darin, Procosmic nochmals aufzunehmen. Wenn aber ein Label auf uns zukommt, werden wir Procosmic nochmals aufnehmen – ja, wir können es auch selber tun. Und der Sound wird klasse sein!

Momentan arbeiten wir an unserem nächsten Album. Acht Tracks sind bereits aufgenommen. Alle sind interessant. Zwei oder drei haben Hitpotential, das spüre ich und das weiß ich. Wir nehmen dieses Album ernst. Und sogar in dieser frühen Phase klingen die Aufnahmen nicht schlechter als diejenigen aus einem berühmten Studio. Bald werden wir auch die Vocals dazu aufnehmen und danach beginnt Elektricon damit, Ordnung in das Frequenzchaos zu bringen. Ich bin sicher, dass du dich schockiert fragen wirst: Wie kann dieser russische Typ einen solchen Sound machen mit so schlechten Voraussetzungen?. Aber eben – dieses Album wird großartig sein!

Dann freue ich mich schon darauf. Schließlich kommt es immer darauf an, wie man auch aus widrigen Umständen das beste rausholen kann! Wie sehen denn die sonstigen Zukunftspläne von SUPRA PLAZMA aus? Ihr seid ja auf Labelsuche…

Fantazmagor: Ja, wir sind aktiv auf Labelsuche. Wenn uns jemand kontaktieren will, dann bitte nicht via Myspace, MyCosmos, MySETI etc. Die einzige Kontaktmöglichkeit ist meine E-mail Adresse: fantazmagor[at]rambler.ru

Wir sind auch auf der Suche nach Live-Musikern, denn wir wissen, dass man ein Album live promoten muss. Und unser nächstes Album wird entweder dieses Jahr oder Anfang 2009 fertig sein. Das sind unsere Pläne.

Super. Vielen Dank für das Interview!

Fantazmagor: Vielen Dank auch fürs Review und die interessanten Fragen! Ich hoffe, wir sehen uns mal. Und dann trinken wir eine Tasse Tee zusammen.

Fotos: Band
Layout und Titelbild: Arlette Huguenin D.

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