SEVEN WITCHES gehen mit ihrem dritten Album sehr direkt zum Stil einer Band, die heute nur noch ein Schatten ihrer selbst ist: JUDAS PRIEST! „Xiled To Infinity And One“ beherbergt ernorm viele Trademarks, die die Briten einst berühmt machten, klingt zudem frisch, aggressiv, sogar zeitgemäß und gut produziert. Nackenbrecher wie „Metal Tyrant“ paaren sich mit mystischen Midtemponummern wie dem Titeltrack. Sogar abgehackte Riffs der Hardcore-Schiene reihen sich problemlos in das Album ein („Warmth Of Winter“) und sorgen für Abwechslung.
Wade Black, bis vor kurzem noch Midnight-Nachfolger bei CRIMSON GLORY, singt aggressiv und vergisst auch nicht die hohen Halford-Screams. Fragt sich nur, ob er auch live den Standard halten kann – immerhin hat er bei den CRIMSON GLORY-Shows ein sehr schwaches Bild hinterlassen. Auf den Fotos der CD strahlt er zudem keine besonders große Sympathie aus (Wade als halb Punk, halb Gruftie und mit Pseudogepose – peinlich). Er bleibt mit Vorsicht zu genießen.
SEVEN WITCHES-Gitarrist Jack Frost ließ sich von vielen Eindrücken inspirieren
Mainman Jack Frost klingt sichtbar gereift, beim Songwriting ebenso wie an der Gitarre. Ich glaube ihm, wenn ich seine Aussage „In den letzten zwei Jahren habe ich so viel gemacht, mit so vielen tollen Leuten gespielt, dass ich alles wie ein Schwamm aufsaugte“ lese. Er zielt dabei natürlich vor allem auf seine Arbeit mit SAVATAGE ab. Die neue Verbindung zu Jon Oliva trägt auch bei den Hexen Früchte, denn er übernahm die Leadvocals bei „The Burning“ – allerdings nur einer Standardnummer auf diesem Album.
Abgeschlossen wird „Verbannt für die Ewigkeit und einen Tag“ – so die korrekte Übersetzung des Albumtitels – durch die GRIM REAPER-Coverversion „See You In Hell“, bei der ANNIHILATORs Joe Cameau an den Vocals mithalf. Da aber auf diesem Album so viel Altbekanntes geboten wird, hoffe ich, dass es sich nicht in ein Strohfeuer verwandelt, sondern die Begeisterung halten kann. Eins ist jedoch sicher: Es wird bestimmt nicht die „Children Of The Korn“ wachrütteln, wie im CD-Info propagiert. Time will tell…
Spielzeit: 46:19 Min.
Line-Up:
Wade Black (v.)
Jack Frost (g.)
Brain Craig (d.)
Billy Mez (b.)
Produziert von Jack Frost und Dorn Sternecker
Label: Sanctuary / Noise
SEVEN WITCHES „Xiled To Infinity And One“ Tracklist
- Metal Tyrant
- Incubus
- Salvation
- Xiled To Infinity And One
- Warmth Of Winter
- Anger’s Door
- Eyes Of An Angel
- Pain
- The Burning
- See You In Hell