Das Artwork von "Sear Bliss - Heavenly Down"

SEAR BLISS: Heavenly Down

Mehr als nur Blechblasinstrumente: SEAR BLISS erschaffen auf „Heavenly Down“ unverkennbare Klangwelten mit durchdachten Mitteln.

Mit Alleinstellungsmerkmalen ist es im Heavy Metal heutzutage ja so eine Sache. Einfach ist es nicht, sich von der Masse abzuheben, weshalb die Ungarn SEAR BLISS quasi von Vornherein einen Startvorteil genießen. Das Faible für Blechblasinstrumente bleibt auch im Jahr 2024 die zentrale Charakteristik, wenngleich sich „Heavenly Down“ kaum auf ein paar beherzte Posaunenstöße reduzieren lässt.

Tatsächlich beherrscht das Quintett die Spielregeln des Atmospheric Black Metal aus dem Stegreif, indem es etwa im Opener „Infinite Grey“ die furiosen Blasts mit verträumten Synthesizern unterlegt. Als sich der Track sodann öffnet und überraschend melodisches Riffing die Marschrichtung vorgibt, hat uns „Heavenly Down“ eigentlich im Sack. Die Posaune, die im Verlauf des Albums durchaus prägnante – wenngleich oft ähnlich gelagerte – Akzente setzt, ist dann schlicht die Kirsche auf der Sahnetorte.

SEAR BLISS erschaffen unverkennbare Klangwelten mit durchdachten Mitteln

Über eine knappe Dreiviertelstunde beweisen SEAR BLISS ein Gespür für stimmungsvolle und dabei überraschend zugängliche Arrangements, die im gelungenen „Chasm“ sogar Raum für einige klar gesungene Zeilen finden oder im Instrumental „Forgotten Deities“ aufzeigen, dass auch die Keyboards zur tragenden Säule des Bandsounds avancieren können. Fast schon abgezockten Groove entwickelt derweil „Watershed“, wo die Posaune mithilfe geradezu schmissiger Einschübe in Richtung Tanzfläche schielt.

Das klingt erstmal abstrus, fügt sicher jedoch so harmonisch ins Gesamtbild ein, dass wir spätestens beim zweiten Durchlauf nicht einmal mehr mit der Wimper zucken. Stattdessen geben wir uns der teils ominösen, teils heroischen und mitunter gar frostigen („The Upper World“) Atmosphäre gerne ein weiteres Mal hin, um in diese einzigartige Welt einzutauchen, die SEAR BLISS mit wenigen, doch dafür umso durchdachteren Mitteln aus dem Ärmel zaubern. „Heavenly Down“ mag in der Zwischenzeit die Spielregeln des Genres nicht auf den Kopf stellen, doch unverkennbar ist das Repertoire der Zentraleuropäer nichtsdestotrotz – natürlich in Teilen wegen des ungewöhnlichen Instrumentariums, aber auch aufgrund des intelligenten Songwritings, das schlussendlich die eigentliche Geheimwaffe der Band darstellt.

Veröffentlichungstermin: 28.06.2024

Spielzeit: 44:18

Line-Up

András Nagy – Bass, Vocals, Synth, Guitars, Hangdrum
Gyula Csejtei – Drums
Márton Kertész – Guitars
Zoltán Pál – Trombone, Backing Vocals
Zoltán Vigh – Guitars

Label: Hammerheart Records

Facebook: https://www.facebook.com/searblissband/
Instagram: https://www.instagram.com/searbliss/
Bandcamp: https://searblisshhr.bandcamp.com/

SEAR BLISS “Heavenly Down” Tracklist

1. Infinite Grey
2. Watershed
3. The Upper World (Lyric-Video bei YouTube)
4. Heavenly Down
5. Forgotten Deities
6. The Winding Path
7. Chasm (Video bei YouTube)
8. Feathers in Ashes

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