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SANGUIS: Mortal Art of Blood [Eigenproduktion]

Sanguis liefern uns auf ihrer Demo-CD richtigen, rohen und doch melodiösen Black Metal ohne Keyboards. Keine Innovationen, aber der Mut zur keyboardlosen Tradition kombiniert mit Melodien machen Sanguis zu einer jungen, interessanten Underground-Black Metal Truppe…

SANGUIS liefern uns auf ihrer Demo-CD richtigen, rohen und doch melodiösen Black Metal ohne Keyboards – was ja schon mal ungewöhnlich ist in der momentanen Ära der DIMMU BORGIR-Klone, die v.a. jüngere Bands beherrscht. Trotz der Tatsache, dass es sich bei “Mortal Art of Blood” um eine Eigenproduktion handelt, ist die Soundqualität ganz okay und weit entfernt von den Staubsauger-Gitarren aus norwegischen Kellerräumen, die man ja durchaus erwarten könnte (inklusive Dauerrauschen und dergleichen).

Die nicht getriggerten Drums sind etwas dünn geraten und tanzen manchmal etwas aus der Reihe (es gibt halt Schlagzeuger, die nicht mit dem Gitarristen auf demselben Weg gehen, sondern ihren Eigenen wählen), ein Umstand, der jedoch verzeihlich ist, wenn man bedenkt, dass sich die Band erst 1999 gefunden hat. Die Gitarrenriffs bestechen ebenfalls nicht durch Komplexität, aber die schnelle Anschlagstechnik erinnert doch ein wenig an DISSECTION. Leider müssen wir jedoch auf Gitarren-Solo-Duette verzichten, da SANGUIS nur über einen Gitarristen verfügen, was die ganze Gitarrenwand enorm schwächt (wir müssen also immer noch DISSECTION nachtrauern, schnüff!).

“Mortal Art Of Blood” ist ein gutes Stück altmodischer Black Metal

Trotz dieser Nachteile ist diese SANGUIS-CD für Leute mit Hang zu melodiösem, keyboardlosem Black Metal ein Schmankerl. Welche Band getraut es sich heutzutage noch, dasselbe Riff zehnmal zu wiederholen und damit einen reizvollen Song zu kreieren? Außerdem ist das Cover Marke Eigenbau, also zu Hause am PC ausgedruckt… Die Lyrics bewegen sich in der blasphemischen Thematik (auch hier also nichts Neues, sondern wie in den guten alten Zeiten), wie sich das eben für eine Corpsepaint-Black-Metal-Band gehört (allerdings sollten sie auch wissen, dass John Miltons Epos “Paradise Lost” und nicht “Lost Paradise” heißt). Neben dem durchaus abwechslungsreichen Song “Father Belial”, der auch durch eine langsamere, akustische Phase mit Geflüstervocals begeistert, ist sicherlich “Mortal Art of Blood” eine kleine schwarze Perle, die mit eingängigen Riffs glänzt.

Alles in allem ein gutes Stück altmodischer Black Metal. Keine Innovationen, aber der Mut zur keyboardlosen Tradition kombiniert mit Melodien machen SANGUIS zu einer jungen, interessanten Underground-Black-Metal-Truppe. Und dieser Mut, nicht der x-te Klon zu sein, machen diese 24-Minuten-CD reizvoll (obschon der Preis von 20,-DM etwas happig ist).

Spielzeit: 23:40 Min.

Line-Up:

Zhorn: Vocals
Robert: Guitars
Aries: Bass
Otwin: Drums

Produziert von Sanguis
Label: Eigenproduktion

SANGUIS “Mortal Art Of Blood” Tracklist

1. Flammenmeer-Intro
2. Curse of the Past
3. Father Belial
4. Mortal Art of Blood
5. At the end

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