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REMEMBRANCE: Fall, Obsidian Night

Wer sich gern dunklen, schwermütigen Klängen hingibt, der ist hier genau richtig: nachts allein, Kerzen, ein schwerer Bordeaux – hier entfaltet "Fall, Obsidian Night" ihren ganzen Charme.  

REMEMBRANCE konnten mit ihrem letzten Album Silencing The Moments bereits einen großen Schritt nach vorn machen. Nun legen sie das neue Album Fall, Obsidian Night vor, ein Portrait einer sterbenden Natur, auf dem die Franzosen Carline und Matthieu ihrem atmosphärischen Mix aus Funeral Doom und Doom-Death treu bleiben.

Nicht treu geblieben sind sie ihrer Zweisamkeit, denn mittlerweile haben sie einen festen Drummer. Das tut den schwermütigen Songs wirklich gut, was vorher etwas unbeholfen klang, wird nun durch das präzise Drumming deutlich aufgewertet. Auf diesem stabilen Fundament breiten Carline und Matthieu ihre Songs aus, die nochmals gewachsen sind. Das Songwriting, die musikalische Umsetzung, die Vocals, die Steigerung ist allgegenwertig, wenn man die früheren Scheiben der Beiden kennt. Eine tiefe Schwermut zieht sich durch die Songs, es braucht nur einen beschwörenden Keyboardteppich, wenige Takte und ein zähes Riff später ist man schon eingetaucht in die dunklen Klänge. Die Growls von Matthieu sind treffsicherer, die Vocals von Carline noch eindringlicher. So hat man bereits beim ersten Song einige wohlige Schauer über den Rücken laufen. Dynamik wird großgeschrieben, es findet eine permanente Steigerung statt, die immer wieder in sich zusammenfällt. Es folgen zerbrechliche, fast zarte Parts, die immer wieder von den Growls aufgerissen werden, die Gitarren singen traurige Melodien, treten auch mal heavy in den Vordergrund. Das Drumming passt, der Bass ist kaum präsent, sorgt aber untenherum für Fülle, die Keyboards sind schwermütig und unterstützen die Atmosphäre der Songs. Hier und da ein Hauch von Hoffnung, zum Beispiel wenn Carline bei Stone Mirrors eine schöne, fast poppige Melodie singt. Ihre Stimme ist zuckersüß, fast mädchenhaft mit dem unverkennbaren Charme einer Französin. Die Growls von Matthieu sind ebenfalls gut, heben sich aber kaum ab von den vielen Kollegen des Doom-Death. Zu Meckern gibt es da aber nichts, er macht alles richtig. Der Sound ist gut, die Songs stimmig und emotional, man kann sich leicht fallen lassen in tiefe Melancholie und sich der Gewissheit hingeben, dass alles, was wir der Natur antun, irgendwann auf uns zurückkommt.

Weiterhin spielen REMEMBRANCE gekonnt mit den gängigen Elementen des Funeral Doom und des Doom-Death. Statt eisiger Kälte gibt es Schwermut und Traurigkeit pur, immer wieder mit schönen Melodien und einem kurzen Aufbäumen vereint. Was an Eigenständigkeit fehlt machen sie durch ergreifende Atmosphäre wieder wett. Wer zum Beispiel die Songs von HANGING GARDEN, SATURNUS oder DOOM:VS mag, der kommt an REMEMBRANCE nicht mehr vorbei. Gerade jetzt für die kommenden dunklen Tage eine tolle Scheibe. Wer sich gern dunklen, schwermütigen Klängen hingibt, der ist hier genau richtig: nachts allein, Kerzen, ein schwerer Bordeaux – hier entfaltet Fall, Obsidian Night ihren ganzen Charme.

Veröffentlichungstermin: 16.07.2010

Spielzeit: 51:21 Min.

Line-Up:

Carline Van Roos – Vocals, Keyboards, Bass
Matthieu Sachs – Vocals, Guitars
Norman Müller – Drums

Label: Firedoom/Firebox

Homepage: http://www.remembrance-band.com

MySpace: http://www.myspace.com/remembranceband

Tracklist:

1. Ageless Fever
2. Stone Mirrors
3. The Omen
4. Our Memories Are Made Of Stones
5. Ice Cold Conscience
6. Winter Tides
7. Obsidian

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