“Mut zur Veränderung” fordert Sänger Timo Nussbaum im ersten der beiden Songs, “Der Wahnsinn lebt”. Und den beweisen REMEMBER TWILIGHT, denn nach den gelegentlich noch etwas richtungslosen Anfängen und dem eh schon vielseitigen Vorgänger versuchen sich die Schwaben in deutlich metallischeren Klängen, was der Musik bestens zu Gesicht steht. Einförmiger wird die Klangwelt von REMEMBER TWILIGHT dadurch jedoch nicht, dafür sorgen alleine schon die integrierten Geigen und die Oboe, alle schon lange fester Bestandteil der Band. Sowohl beim angesprochenen „Der Wahnsinn lebt“ also auch bei „Wirklichkeit verstehen“ – einer Art drogenumschwärmte-INCHTABOKATABLES-on-thrash-Song – sind sämtliche Instrumente hervorragend ins Gesamtbild eingegliedert, so dass viel Raum für Dramatik und Emotion entsteht. Das Mehr an Aggression haucht den Kompositionen zusätzliche Kraft ein. Dafür sorgt neben den fetteren Riffs und dem treibenden Drumming auch die Stimme von Timo. Er hat hörbar an sich gearbeitet und klingt nun wütender, rauer und facettenreicher. Außerdem scheint er in seine Gesangslinien enorm viel Arbeit gesteckt zu haben, da sie weit über das hinausgehen, was bei Undergroundbands sonst Standard ist. Einzig die Texte bleiben Geschmackssache, mir persönlich sind sie manchmal zu angestrengt auf unkonventionell getrimmt. Doch die positiven Aspekte überwiegen mehr als deutlich, so dass den Jungs und dem Mädel breitere Aufmerksamkeit zu wünschen wäre. Sowohl Freunde von SUBWAY TO SALLY als auch all jene, die etwas weitab der Norm suchen, ohne in spinnerte Schwurbeleien abzudriften, dürften bei REMEMBER TWILIGHT auf einen Rohdiamanten stoßen, dem man die Reifezeit, die die Band sich gewährt hat, anmerkt.
Spielzeit: 8:04 Min.
Line-Up:
Timo – Gesang, Gitarre
Florian – Oboe
Anna – Violine
Basti – Violine
Jörg – Bass
Benny – Schlagzeug
Produziert von Alexander Krull
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.remember-twilight.de
Email: info@remember-twilight.de
Tracklist:
Der Wahnsinn lebt
Wirklichkeit verstehen