RECKLESS TIDE: Helleraser

Dennoch sollten RECKLESS TIDE auch mit dem gut produzierten "Helleraser"-Output einen Großteil die Thrash-Gemeinde ansprechen, wenn auch ich persönlich "Repent Or Seal Your Fate" vorziehe.

Nach dem gelungenen Debütalbum Repent Or Seal Your Fate legen die Hannoveraner Thrasher RECKLESS TIDE mit Helleraser neues Futter nach. Leider muss ich gleich vorweg nehmen, dass Helleraser leider hinter dem Debüt anstehen muss.
Das, dieses Mal im bandeigenen Studio produzierte, Werk liefert zwar immer noch ordentlichen Stoff für alle Thrash Metal-Fans, aber der allerletzte Funke, um Helleraser abzufeiern will einfach nicht überspringen. Die Gitarrenfraktion Oliver Jaath und Susanne Swillus riffen zwar immer noch was die Saiten hergeben. Man höre sich nur mal den sehr riffbetonten Opener Vicious Circle – Chapter I oder die Bay Area-Smasher Corrupted und Evolution an, die ordentlich drücken und durch das Drumming gnadenlos nach vorne getrieben werden. Andrew Troth, einer der beiden Sänger, shoutet in unterhaltsamer Thrash-Manier durch den Song. Würde auch der Rest der Platte dieses hohe Niveau haben, dürfte man von einem perfekten Album sprechen. Jedoch folgt als zweiter Track mit The Preacher schon ein schwächerer Song. Ein Mix aus Groove und Geschwindigkeit. Doch hier wird mir zum ersten Mal klar, dass auf Helleraser der Einsatz von zwei Sängern nicht ganz so gut funktioniert. Zumindest in meinen Ohren. Gerade die melodischen Vocals von Kjell Hallgreen wirken auf dem Zweitwerk nicht nur einmal deplaziert. Auf Repent Or Seal Your Fate bzw. der Eigenproduktion Insanity Or Reality hat mir diese Konstellation sehr gut gefallen. Es gibt zwar auch auf dieser CD Ausnahmen, wie z.B. bei Evolution oder Symbiont (Welcome To My World) – Chapter II. Hier wurden die melodischen Vocals gut integriert und mit einprägsamen Lines versehen.
Doch leider muss ich sagen, dass kompositorisch nicht alles so ausgereift bzw. ausgetüftelt wie auf dem Vorgängeralbum klingt und so haben sich ein paar eher durchschnittlichere Stücke auf Helleraser eingeschlichen. Anstatt dem Funsong Kleemähendeäbte hätte ich mir lieber einen geilen, vertrackten Thrash-Song gewünscht.
Dennoch sollten RECKLESS TIDE auch mit dem gut produzierten Helleraser-Output einen Großteil die Thrash-Gemeinde ansprechen, wenn auch ich persönlich Repent Or Seal Your Fate vorziehe.

Veröffentlichungstermin: 13.10.2006

Spielzeit: 50:23 Min.

Line-Up:
Andrew Troth: shout vocals
Kjell Hallgreen : melodic vocals, growls, screams
Susanne Swillus : guitars
Oliver Jaath : guitars
Henning Pfeiffer : bass
Kai Swillus : drums

Produziert von Henning Pfeiffer
Label: Armageddon Music

Homepage: http://www.recklesstide.de

Email-Adresse der Band: mail@recklesstide.de

Tracklist:
01. Vicious Circle – Chapter I (4:40)
02. The Preacher (4:31)
03. Corrupted (4:22)
04. Evolution (4:09)
05. Madness Within (5:33)
06. Symbiont (Welcome To My World) – Chapter II (4:23)
07. Kleemähendeäbte (4:01)
08. House Of Cards (3:55)
09. Extesterone (4:07)
10. Helleraser – Final Chapter (7:00)
Bonus: C.H.A.O.S. (3:39)

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