Q-BOX: Q-Box & Friends

Viele Gäste verderben dieses Mal etwas den Brei.

Einmal mehr wird bei Q-BOX Abwechslung groß geschrieben, vielleicht dieses Mal sogar etwas zu groß. Das schick in DVD-Box kommende Album Q-Box & Friends macht optisch ordentlich was her, und der Titel besagt schon, dass die Bayern Unterstützung von allen möglichen Musikern bekommen haben. Der Sinn erschließt sich mir trotzdem nicht so ganz, zumal sich unter den acht Songs dann auch noch drei Cover- bzw. Alternativversionen befinden – eine davon ist ein Q-BOX-Cover von LEE HARVEY & THE OSWALDS, der Abschluss ein ziemlich überflüssiges, weil einfallsloses KISS/SABBATH/MAIDEN-Medley. Somit haben wir es eigentlich mit einer aufgestockten EP zu tun, die aufgrund der vielen Gastbeiträge und der extremen Variabilität ziemlich zerfahren wirkt. Der Opener I Virus (ich habe am Anfang echt immer Die, Walrus! verstanden) klingt nach Nu Metal und der prollige Refrain wird etwas zu oft wiederholt. Die restlichen Stücke pendeln dann zwischen normalem, teilweise balladeskem Rock und melodischem Death Metal. Den im Info erwähnten Thrash-Song à la SLAYER höre ich so nicht, es sei aber darauf hingewiesen, dass das h fehlt – unverzeihlich!
Der Klischeespruch weder Fisch noch Fleisch passt dieses Mal leider ziemlich gut. Q-BOX können Songs schreiben, und ich finde es auch cool, dass sie sich nicht auf einen Stil beschränken. Aber hier meint man acht verschiedene Bands auf acht verschiedenen Qualitätsstufen zwischen belanglos und toll zu hören. So eine Veröffentlichung darf man sich vielleicht als Gag nach zehn veröffentlichten Alben oder als Bonus-CD erlauben, in diesem Stadium erscheint mir das allerdings zu früh. Ich persönlich denke, es wäre an der Zeit für ein richtiges Album mit zehn neuen Stücken und ohne Gäste. Einfach nur Q-BOX – variabel und stilistisch offen, aber eben nicht so dermaßen überall in der Gegend gewildert.

Veröffentlichungstermin: 2011

Spielzeit: 39:34 Min.

Line-Up:
Mathias Kastl – vocals, guitar
Christian Papelitzky – vocals, guitar
Michael Mehner – bass
Andi Papelitzky – drums

Label: Eigenproduktion
Mehr im Netz: http://de-de.facebook.com/theqbox

Tracklist:
1. I Virus
2. Sleep
3. Foes
4. Buried In Loneliness
5. Dancing On Broken Glass
6. Western Dream
7. Electric Hellride
8. Hommage Á Trois

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