POEMA ARCANVS: Iconoclast

Bei Santiago de Chile denkt man als erstes an… klar, blöde Frage, an technisch versiert gespielten Gothicmetal mit dichter, finsterer Atmophäre und gelegentlichen Ausflügen ins Deathmetallische natürlich.

Bei Santiago de Chile denkt man als erstes an… klar, blöde Frage, an technisch versiert gespielten Gothicmetal mit dichter, finsterer Atmophäre und gelegentlichen Ausflügen ins Deathmetallische natürlich. Wie? Was? Tut ihr nicht? Nun, daran sollten POEMA ARCANVS etwas ändern können. Die eingangs beschriebenen Stilzutaten haben sie nämlich auf Iconoclast zu einer äußerst schmackhaften Mischung zusammengerührt, die problemlos internationalen Standards zu genügen vermag. Damit nicht genug, außer einigen Anklängen an MOONSPELL und DIABOLIQUE (bei Desintegración) agieren die fünf Chilenen überaus eigenständig, was nicht zuletzt dank der mehr als beachtlichen Beherrschung ihrer jeweiligen Instrumente und der stringenten Verknüpfung von Anspruch und Eingängigkeit der Fall ist. Statt Powerchords runterzunudeln, experimentiert Gitarrist Igor Leiva mit Sounds, Harmonien und Leadmelodien. Seine Soloeinsprengsel offenbaren zudem eine selten gehörte Emotionalität, was sie nahtlos in die restliche Musik einbettet. Denn gleich zu Beginn der CD überraschen The Crawling Mirrors, Elegía und das raffinierte Instrumental Chaman mit einer enormen Bandbreite an Klangfarben. Vom Doomriff über psychedelische Momente bis hin zu klassisch gothic-artigen Passagen und Grunzgesang werden alle Register düsterer Musik gezogen. Zusätzliche Farbtupfer liefert der Wechsel zwischen englischen und spanischen Texten, wobei gerade letztere die obskure, mystische und erhabene Stimmung sehr schön unterstützen. Zentraler Orientierungspunkt und Identitätsstifter bleibt inmitten dieser Vielfalt Sänger Claudio Carrasco mit seiner angenehm tiefen bis ganz tiefen Stimme. Dadurch verfranst sich die Band nicht im Dschungel der Möglichkeiten, sondern bleibt stets auf Kurs in Richtung große Kunst. Und so sollte euch demnächst bei der Eingangsfrage wirklich als erstes POEMA ARCANVS in den Kopf kommen…

Spielzeit: 65:23 Min.

Line-Up:
Claudio Carrasco – Gesang

Igor Leiva – Gitarre

Claudio Botarro – Bass

Luis Moya – Schlagzeug

Michel Leroy – Keyboards
Label: Aftermath Music

Homepage: http://www.discordancia.cl/poemaarcanus

Email: arcanexiii@hotmail.com

Tracklist:
Walls?

The Crawling Mirrors

Elegía

Chaman

Elixir

Iconoclast

She Burns Us

Rite

Distances

Impressions

Desintegración

And Thou Shall Obey

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner