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PARALLEL OR 90 DEGREES: Jitters

Moderner (Prog-)Rock mit jeder Menge Elektronik – übrigens bereits Album Nummer fünf!

Wie PURE REASON REVOLUTION auf ihrem letzten Album “Amor Vincit Omnia” verbinden auch PARALLEL OR 90 DEGREES auf ihrem neuen Album “Jitters” ihren progressiv angehauchten, Nu-Rock mit elektronischen Spielereien, dass das durchaus funktioniert wenn man es denn richtig macht, sollte inzwischen ja auch kein Geheimnis mehr sein. Leicht trip-hoppige Grooves werden auch, ohne mit der Wimper zu zucken, mal locker mit eingebaut – passt ebenfalls irgendwie.
PARALLEL OR 90 DEGREES, laut Info übrigens eine recht große Nummer, von der nur ich noch nichts gehört hatte, wissen sehr wohl, wie man diese Stilarten verbindet, nur die Melodien wissen mich nicht durchweg so mitzureissen, wie auf den herausragenden Stücken. Bei den massiven, erdrückenden Synthie-Soundwänden fehlt mir außerdem ab und an mal das rockige Element, da die Gitarren sich da schlicht nicht mehr durchsetzen können, klingt aber dafür mächtig eigenständig.
Was anfangs etwas überrascht ist die unterschiedliche Herangehensweise an die einzelnen Stücke. Während bei manchen sehr deutlich auf einen packenden Refrain hingearbeitet wird, scheint dieser bei anderen völlig unwichtig zu sein. So erwischt man sich, dass man z.B. bei “Entry Level” wartet und wartet und irgendwann ist der Song dann auch schon rum, einen richtigen Höhepunkt gab es nicht, vor allem stilistisch ist aber eben doch ordentlich was geboten worden. Trotz einer gewissen Eingängigkeit sollte man sich also schon ein paar Durchläufe gönnen, bevor man irgendwelche Schubladen öffnet und die Briten vorschnell reinstopft. Orientieren sollte man sich zunächst an Tracks wie “Standalone” und Backup”, die sowohl eine Wall Of Sound, als auch einschmeichelnde Melodiebögen vorweisen und somit sehr schnell ins Ohr gehen. Wer Keyboards prinzipiell ablehnend gegenüber steht, der wird bei “Jitters”, übrigens bereits das fünfte Album nach einigen Jahren der Stille, sicherlich Tobsuchtsanfälle bekommen, der Rest darf die Band durchaus mal antesten. Für meinen persönlichen Geschmack könnte manch eine Hookline noch etwas mehr zünden und auch die Stimme von Andy Tillison (THE TANGENT) ist nicht wirklich spektakulär, die stilistische Vielfalt ist aber schon sehr beeindruckend. Gerade die erwähnten Songs oder das fast schon wavige, sehr ruhig beginnende und dann ausartende “The Dock Of The Abyss” zeigen sehr deutlich, wie man mit bereits vorhandenen Elementen frische, anders klingende Songs schreiben kann. Kein Album für jeden Tag, aber eines, welches man immer mal wieder hervor kramt. Erhältlich bei just for kicks!

Veröffentlichungstermin: 13.11.2009

Spielzeit: 43:36 Min.

Line-Up:
Andy Tillison – vocals, keys, guitar
Dan Watts – guitar, keys
Matt Clark – bass
Alex King – drums

Produziert von Andy Tillison & Dan Watts
Label: Omega Tunez

Homepage: http://www.po90.com

MySpace: http://www.myspace.com/po90degrees

Tracklist:
01. Interlude
02. Standalone
03. Threesome
04. Entry Level
05. Backup
06. Jitters
07. The Dock Of The Abyss
08. On The Death Of Jade

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