OVERKILL: Killbox 13

"Killbox 13" wird definitiv keinen enttäuschen und verlorene Fans wieder zurückgewinnen. Hammeralbum!

Erstmal muss ich den auf unseren Messageboard recht aktiven „Urug“ beruhigen, der vor kurzen folgendes gepostet hat: „Das ist wie mit Overkill, die können so ne schlechte Platte rausbringen wie sie wollen, aber live sind sie immer wieder der absolute Hammer.“ Keine Angst „Urug“, OVERKILL haben mit „Killbox 13“ keine schlechte Platte veröffentlicht. Im Gegenteil.

Und jetzt muss ich auch noch alle Leser des vorletzten Heavy-Magazins beruhigen, die beim Lesen des Studioreports wohl genauso überrascht waren wie ich, als Blitz meinte, daß 30% der Songs relativ untypisch für OVERKILL wären. Ich weiss zwar nicht wie er darauf kommt so etwas zu behaupten, denn diese Aussage ist schlichtweg falsch.

„Killbox 13“ wird keinen Fan der Band enttäuschen und wohl sehr viele Anhänger die in den letzten, vielleicht etwas ziellos wirkenden Jahren der Band den Rücken gekehrt haben, zurückgewinnen. Warum ziellos werden viele Fragen. Fakt ist doch, daß OVERKILL seit dem 91er-Werk „Horrorscope“ oft versucht haben sich neu zu definieren. „I Hear Black“ mit seiner düsteren und schleppenden Ausrichtung ist wohl für viele der Tiefpunkt in der jetzt schon fast 20-jährigen Karriere. „Necroshine“ war wohl nicht nur mir zu sperrig. „From The Underground And Below“ vielen mit den grooveorientierten Songs zu modern. „Bloodletting“ vielleicht nach einiger Zeit doch etwas zu unspektaktulär.

Aber wie gesagt: „Killbox 13“ wird DEFINITIV keinen enttäuschen. Auch wenn der Begriff „Old-School“ in der heutigen Zeit etwas überstrapaziert wird, diese Scheibe ist wirklich dermaßen „Old-School“, daß es viele Tränen in den Augen haben werden. OVERKILL pur und so frisch wie seit dem angesprochenen „Horrorscope“ Album nicht mehr.

„Devil By The Tail“ kommt so dermaßen hart und fett aus den Boxen, mit einem absolut mörderischen Schlagzeugsound und intererssanten Songaufbau und ist nach einigen Durchläufen der perfekte Opener, der zwar nicht sofort im Ohr hängen bleibt, wie das vielleicht bei anderen Openern der Band der Fall ist, wie zum Beispiel „Time To Kill“, „Shred“ oder „Battle“. „Damned“ ist ein nach vorne treibendes Stück mit fetten Basssound (wie eigentlich beim kompletten Album. Es ist schon nicht verkehrt wenn man auch „nur“ als Basser in der Band was zu sagen hat 😉 ) und cooler Gesangslinie. Bei „No Lights“ geht es etwas gemäßiger zu Werke, aber nicht balladesk sondern fett groovend. Alle drei Songs werden live ein absoluter Abräumer und den zahlreichen Hits der Band in nichts nachstehen. Da bin ich mir sicher. Es wird auch mal etwas langsamer und schleppend wie bei „Chrystal Clear“, aber dieser Song steigert sich auch nach einiger Zeit in einer absoluten Headbangerhymne und wird keinen enttäuschen, der schon vor 13 Jahren zu „Scullcrusher“ sein damals noch volleres Haar geschüttelt hat. „Until I Die“ geht übrigens auch einwenig in die langsame, stampfende Richtung. Ein Stil welchen der Band ja bekanntermaßen sehr gut zu Gesicht steht.

Bei den restlichen Songs geht die Band aber wieder um einiges thrashiger, härter und kompromissloser zu Werke und OVERKILL beweisen, daß sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Es wird aber auch nicht planlos gebolzt, sondern jeder Song mit einem interessanten Refrain oder absoluten Killerriffs versehen, was die Scheibe wirklich zu einem absoluten Hörgenuß macht und sich jetzt schon öfter in meinem CD-Player gedreht hat, als alle letzten Alben zusammen.

Irgendwie sehr schade, daß es in der heutigen Zeit nicht mehr viele Bands wie OVERKILL gibt. Auf die nächsten 13 Alben und „Urug“, du weißt was Du zu tun hast…

Line-Up:
Bobby „Blitz“ Ellsworth – Vocals

D.D. Verni – Bass

Derek Tailer – Guitar

Dave Linsk – Guitar

Tim Mallare – Drums

Label: Spitfire Records

Homepage: http://www.wreckingcrew.com

Tracklist:
1. Devil By The Tail

2. Damned

3. No Lights

4. The One

5. Crystal Clear

6. The Sound Of Dyin

7. Until I Die

8. Struck Down

9. Unholy

10. I Rise

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