OUT OF INDEPENDENCE: Out of Independence

Wer sich von der kurzen Spielzeit nicht abschrecken lässt und auf stellenweise noisigen, härteren Alternative Metal steht sollte die 5 young Hopefulls mal antesten, es lohnt!

Hui, hier ist es kurz nach 20 Uhr, die Sonne senkt sich nach einem langen Tag dem Horizont entgegen, da wird’s Zeit die BEACH BOYS aus dem CD-Player zu nehmen und mir düsterere Töne zu Gemüte zu führen. Liegt da etwas näher als ein bisschen Düster Rock aufzulegen? Nein, nichts!

Da passt mir doch das gleichnamige Zweitwerk von OUT OF INDEPENDENCE hervorragend ins Konzept. Schaffen es die fünf Knaben doch eine herrlich düstere Stimmung zu verbreiten, ohne sich in die, leider oftmals ausgelutschten, Gothic-Regionen zu flüchten. Stattdessen gibt’s düsteren Alternative Rock, der oft an die größeren SUN oder DEPRESSIVE AGE erinnert, ohne diese zu kopieren.

OUT OF INDEPENDENCE packen Melancholie in ein knackiges Gewand

Aber genau wie diese schaffen es auch OUT OF INDEPENDENCE, ihren Liedern eine Riesenportion Schwermut und gleichzeitig Wärme einzuhauchen, die sich sowohl in der Gitarrenarbeit von Kiri und Tobi als auch im Gesang von Andre widerspiegelt. Da schreit einem der Weltschmerz an allen Ecken und Enden entgegen, da lassen uns geknechtete Seelen an ihrem Leiden teilhaben.

Positiv erwähnenswert finde ich allerdings, das OUT OF INDEPENDENCE es schaffen, trotz ihrer melancholischen Songs, diese in einem durchaus knackigen Gewand zu präsentieren, das können SENTENCED auch nicht viel besser. Durch diesen Aspekt wirkt das Album auch zu keinem Zeitpunkt langweilig oder gerät in Gefahr, nur noch in – auf die Dauer langweiligen – „Mir-tut-alles-weh“-Regionen abzurutschen. In der Musik von OUT OF INDEPENDENCE ist immer auch eine Portion Wut zu spüren, das Multi-Kulti-Quintett klagt der Welt nicht nur seinen Schmerz, es schreit (und spielt) ihn auch heraus.

“Out Of Independence” ist ein Album auf verflucht hohem Niveau

Um etwas Kritik zu üben, verfalle ich jetzt auf Gebiete, die eigentlich nie meine Disziplin waren, denn a.) ich habe selten ein Cover und überhaupt ein Artwork gesehen, das so wenig zur Musik gepasst hat (komische Mondlandschaft und komische Gruppenfotos, alles etwas verworren und unübersichtlich) und b.) finde ich die CD mit einer knappen halben Stunde doch etwas kurz.

Ansonsten muss ich ohne Übertreibung sagen, dass OUT OF INDEPENDENCE „diese“ Art Musik schon auf einem verflucht hohen Niveau spielen, auch wenn es schade ist, dass eben „diese“ Art Musik im Moment in einem kommerziellen Down ist und so wird die Scheibe wohl nicht die Aufmerksamkeit kriegen, die sie eigentlich verdient hätte.

Als finales Statement bleibt mir ein bei mir deutlich nach oben gereckter Daumen festzustellen! Wer sich von der kurzen Spielzeit nicht abschrecken lässt und auf stellenweise noisigen, härteren Alternative Metal steht, sollte die fünf young Hopefuls mal antesten, es lohnt!

Anspieltips: Swing; T.V.

Line-Up:

ANDRE – Lead-Vox
KIRI – Guitar
DENIZ – Bass
TOBI – Guitar
DANI – Drums

Label: SubZero

OUT OF INDEPENDENCE “Out Of Independence” Tracklist

1.) Bitter Wine
2.) Swing
3.) Hold
4.) Little Girl
5.) Down
6.) Sky Dive
7.) T.V.
8.) Bridge
9.) Jack Kill and Mr. Hyde
10.) Smashed
11.) Inflamed

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