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ORBIT CULTURE: Descent

ORBIT CULTURE erweitern auf “Descent” ihren Sound innerhalb des gesteckten Rahmens um neue Facetten, ohne von ihrem grundlegenden Erfolgsrezept abzuweichen.

Dem Albumtitel nach geht es abwärts, doch eigentlich drängen ORBIT CULTURE seit geraumer Zeit in die entgegengesetzte Richtung. Zu verdanken haben sie das mitunter ihrem cleveren Genre-Mix, der zwischen modernem und melodischen Death und Groove Metal die unterschiedlichsten Fanlager ins Boot holt. Dabei ist das Rezept von „Descent“ alles andere als Hexenwerk.

Die Produktion ist – typisch für ein modernes Metal-Album – massiv und dabei vielleicht sogar einen Tick zu komprimiert, so dass die stampfenden Rhythmen und mitreißenden Grooves immer mit der größtmöglichen Wucht treffen. Die Härte gleichen die Schweden schließlich durch melodische Gitarrenführung und dosierten Klargesang aus, dem manchmal gar ein Quäntchen James Hetfield (METALLICA) innewohnt.

ORBIT CULTURE bemühen sich darum, ihren Sound um neue Facetten zu erweitern

Das Spiel mit den Kontrasten funktioniert jedenfalls und geht direkt durch Mark und Bein: Lange dauert es nicht, bis wir uns in „Black Mountain“ beim Mitnicken erwischen oder bald darauf zum simplen, doch effektiven Stakkato-Riffing von „Vultures Of North“ die Kontrolle endgültig verlieren. Angereichert werden die zehn Tracks dabei mittels atmosphärischer Synth- und Gitarrenspuren, welche dem drückenden Rhythmusfundament einen düsteren und plastischen Unterbau spendieren.

„Descent” wird dadurch zu einem dichten und phasenweise massiven Werk, das sich aber zwischendurch immer wieder zurücknimmt. So lassen ORBIT CULTURE das ausladende „Sorrower“ in einem melancholischen Instrumentalpart enden, der mit gesampelten Streichern und Blechbläsern doch ein gewisses Maß an Opulenz in sich trägt. Die symphonischen Elemente kehren im getragenen Schlusskapitel „Through Time“ noch einmal zurück, bis dahin bemüht sich das Quartett allerdings darum, innerhalb ihrer Genregrenzen immer neue Facetten ans Tageslicht zu kehren.

“Descent” erlaubt sich nicht einen Ausrutscher

So lässt das Gitarrenduo Karlsson/Hansson in „The Aisle Of Fire” ihre Melodeath-Einflüsse hindurchschimmern, nachdem „From The Inside“ mit eingewobenen Clean-Gitarren und Djent-Anstrich zuvor einen anderen Schwerpunkt gesetzt hatte. Im Gesamtkontext ergänzen sich diese unterschiedlichen Ansätze derweil perfekt, da ORBIT CULTURE stets in der Lage sind, alle Ideen unter einer gemeinsamen Vision zu vereinen. Das Resultat ist ein Album, das sich in nahezu 50 Minuten Laufzeit nicht einen Ausrutscher erlaubt und den Titel zumindest in dieser Hinsicht Lügen straft: Für die Skandinavier ist „Descent“ vielmehr die nächste Zwischenstation, das nächste Basiscamp, auf dem Weg nach ganz oben.

Veröffentlichungstermin: 18.08.2023

Spielzeit: 48:36

Line-Up

Niklas Karlsson – Vocals, Gitarre
Richard Hansson – Gitarre
Fredrik Lennartsson – Bass
Christopher Wallerstedt – Drums

Produziert von Niklas Karlsson

Label: Seek & Strike

Homepage: https://www.orbitculture.com/
Facebook: https://www.facebook.com/OrbitCulture

ORBIT CULTURE “Descent” Tracklist

1. Descending
2. Black Mountain
3. Sorrower
4. From The Inside (Video bei YouTube)
5. Vultures Of North (Video bei YouTube)
6. Alienated
7. The Aisle Of Fire
8. Undercity
9. Descent (Video bei YouTube)
10. Through Time

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