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FEUERSCHWANZ: Warriors

Viele alte Songs in englischer Sprache und kaum Neues: “Warriors” ist eine glanzlose Sonderveröffentlichung, die den Vollpreis kaum rechtfertigt.

Es gibt Dinge, die man einfach nicht macht, aber hin und wieder dennoch tut. Das taktische Foul im Mannschaftssport beispielsweise, das dem eigenen Team einen Vorteil verschafft. Nun messen sich FEUERSCHWANZ freilich nicht mit anderen Kapellen im direkten Wettstreit, sehen sich gleichwohl aber trotzdem als Krieger, die mit dieser Sonderveröffentlichung einen kalkulierten Regelbruch wagen: Auf „Warriors“ bedient sich die fränkische Mittelalter- / Power Metal-Band für ihre Eigenkompositionen erstmalig der englischen Sprache und hat dafür neben einer Cover-Version und einem brandneuen Track insgesamt zehn Nummern der jüngeren Schaffensperiode in der Fremdsprache neu intoniert.

Dass sich FEUERSCHWANZ bei der Übertragung ins Englische auch Freiheiten zugestehen, ist zugleich Ausdruck von Selbstvertrauen und Kreativität, während man die Kernaussagen der Stücke auch im neuen Gewand bewahrt. Dass aus dem „Knochenkarrussell“ nun der „Circle Pit Of Hell“ wurde, ist zwar nur nach ein paar Gläsern Met gut zu ertragen, trübt die sonst durchdachte Umsetzung aber nur unwesentlich.

“Warriors” fehlen die schlagkräftigen Argumente

Nachhaltig in Erinnerung bleibt derweil für Kenner der Band wenig: Das eigens für „Warriors“ komponierte „The Unholy Grail“ ist ein solider Beitrag ohne großen Wiedererkennungswert, wohingegen das MIRACLE OF SOUND-Cover „Valhalla Calling“ immerhin kompetent in den bandeigenen Klangkosmos übersetzt wurde.

Der Rest ist trotz einiger Gastfeatures aus dem Napalm-Stall gleichwohl wenig spektakulär und quasi per Definition arm an Höhepunkten: Da es sich bei den übrigen zehn Stücken ausschließlich um bekanntes Songmaterial handelt, das im Fall von „Bastard of Asgard“ zudem ohne den Gesang Fabienne Ernis (ELUVEITIE, ILLUMISHADE) etwas Glanz verliert, fehlen „Warriors“ schlicht die schlagkräftigen Argumente.

Mit “Warriors” schielen FEUERSCHWANZ auf den internationalen Markt

Klar, dass FEUERSCHWANZ ihr älteres Material für diese Zusammenstellung komplett außer Acht lassen, hat seine Gründe: kommerziell als auch finanziell. Denn im Prinzip ist „Warriors“ eine Platte für einen neuen Markt, um mit wenig Aufwand die internationale Hörerschaft für sich zu gewinnen. Das ist grundsätzlich verständlich und auch ohne realen Mehrwert für alteingesessene Fans vertretbar, sofern man für dieses Sparpaket nicht den Vollpreis aufruft. FEUERSCHWANZ machen es trotzdem, wohlwissend, dass ein kleines taktisches Foul nicht nur im Mannschaftssport in aller Regelmäßigkeit zum Erfolg führen kann.

Veröffentlichungstermin: 03.05.2024

Spielzeit: 40:29

Line-Up

Johanna – violin, hurdy-gurdy
Hauptmann – vocals, guitar
Hodi – flutes, bagpipes, guitars, vocals
Hans – guitar
Jarne – bass
Rollo – drums
Musch Musch – dance & performance
Myu – dance & performance

Label: Napalm Records

Homepage: https://feuerschwanz.de/
Facebook: https://www.facebook.com/feuerschwanz

FEUERSCHWANZ “Warriors” Tracklist

  1. Highlander (English Version) (Video bei YouTube)
  2. The Unholy Grail (feat. Dominum, Orden Ogan) (Video bei YouTube)
  3. The Forgotten Commandment
  4. Memento Mori (English Version, feat. Lord of the Lost, Chris Harms)
  5. Death on the Dragonship
  6. Wardwarf (feat. Francesco Cavalieri of Wind Rose)
  7. Circlepit of Hell
  8. Song of Ice and Fire (feat. Patty Gurdy)
  9. Purgatory
  10. Bastard of Asgard
  11. SGFRD Dragonslayer (English Version)
  12. Valhalla Calling (Video bei YouTube)
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