NOISECOREFREAK: My Mother the Anarchist

Ein gewohnt verstörendes Release aus dem Hause NOISECOREFREAK, der sich hier wieder alle Mühe gegeben hat, dem Hörer den berühmten Kuckuck aus der Stirn fliegen zu lassen.

Das ist es, wovon junge Punks träumen. Eine anarchistische Mutter, ist das nicht schön? Aber, wer kümmert sich dann um den Haushalt? Der Papa? Nein, wohl eher nicht, der heißt nämlich Chris Stepniewski und hat mit seinem altbekannten Projekt NOISECOREFREAK alle Hände voll zu tun und veröffentlicht fleißig alle alten Scheiben neu, wie erst kürzlich das eher durchwachsene Experiments from the Rust Factory. Und jetzt ist die Mini-CD von 1998 dran, womit wir wieder am Anfang stünden, denn die Anarchisten-Mama macht Dampf unter dem Hintern, dieses Mal sogar mit echten Drums.

Das 13-Track Inferno ist wiederum sehr prall, viele kaputte Grindcore-Passagen, krankes Gekeife und abartige Samples stehen auch langsameren Stellen gegenüber, etwas jazzige Stellen lassen das Hirn zerbersten und man möchte am liebsten ausschalten, wäre der Lärm nicht so faszinierend. Vertrackter als alles, was der nette NOISECOREFREAK je veröffentlicht hat, ist diese Mini-CD und ein Beweis, dass dieser Kerl auch technisch einiges auf dem Kasten hat: Erinnerungen an CEPHALIC CARNAGEs Beitrag auf der Split mit ANAL BLAST werden durchaus wach. Dafür nervt auf dieser Scheibe der Keifgesang ziemlich, er will sich nicht so recht in die Musik einfügen, klingt oftmals eher wie ein deplaziertes Sample.

Alles in allem ist My Mother the Anarchist ein gewohnt verstörendes Release aus dem Hause Chris Stepniewski, der sich hier wieder alle Mühe gegeben hat, dem Hörer den berühmten Kuckuck aus der Stirn fliegen zu lassen – ihr kennt die Cartoons doch auch alle. Gerade im Bereich der Samples – die jazzigen Einsprengsel sind grandios – liefert My Mother the Anarchist hervorragende Ideen, die in Verbindung mit den Grindcore-Passagen ausgezeichnet funktionieren. Doch leider kommt diese Mini an das letzte Album Corner Itch Theory auch nicht ran, das haut um einige ganze Ecke mehr rein. Besser als das Debüt ist es aber durchaus, seien wir aber mal gespannt, was das bald erscheinende Scheibchen Apathetic Infant Skull so alles bietet.

Spielzeit: 16:11 Min.

Line-Up:
Chris Stepniewski – All musical tools, vocals, lyrics and graphic design

Produziert von Chris Stepniewski
Label: Deadsix Communications

Homepage: http://www.noisecorefreak.com

Email: noisecorefreak@hotmail.com

Tracklist:
1. Razorgrin

2. Discussing Bowels and Raw Punk

3. Ajay

4. Creep Asylum

5. Utter Confusion and Disorder

6. Scarecrow Domination

7. Rusted Playground

8. Toybox Snuff

9. Cobweb Doom

10. Sitting Frantic in a Dark Cellar

11. Ticking Time-Bomb Psychiatry

12. Funky Junk House

13. Murder Collage

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