NME.MINE: Life Without Water

Wenn eine Kollegin nach einem NME.MINE-Konzert kurzerhand nicht mehr Diplomatengattin, sondern am liebsten Rockerbraut werden will, spricht das schon mal dafür, dass die Biberacher Nu-Rocker eine außergewöhnliche Band sein müssen. "Life Without Water" unterstreicht diese Vermutung mit fettem Rotstift und knallt gleich noch ein paar Ausrufezeichen dahinter.

Wenn eine Kollegin nach einem NME.MINE-Konzert kurzerhand nicht mehr Diplomatengattin, sondern am liebsten Rockerbraut werden will, spricht das schon mal dafür, dass die Biberacher eine außergewöhnliche Band sein müssen. Life Without Water unterstreicht diese Vermutung mit fettem Rotstift und knallt gleich noch ein paar Ausrufezeichen dahinter. Dabei klingt die Stilbeschreibung zunächst eher konventionell: Nu-Rock-Hymnen treffen auf herbe Stakkatoparts und gelegentliche alternative Durchatmer. Doch die Fünf vom Bodensee besitzen ein überaus geschicktes Händchen für das magische Dreieck des Nu Rock: die ganz großen Ohrwurmmelodiebögen, vor Energie nur so strotzende Grooves und ein Gespür für das richtige Maß an Abwechslung und stimmigen Details. Dabei kommt zudem die Aggressivität nicht zu kurz, sodass Life Without Water selbst in Zimmerlautstärke enormen Bewegungsdrang im Hörer weckt. Gut, Sänger Patric Schmidt knödelt in den hohen Lagen etwas, dafür sind seine härteren Shouts allererste Sahne. Jeder Song des Albums versprüht eine enorme Lebendigkeit und lässt die Nackenmuskulatur von ganz alleine aktiv werden. Vor allem in puncto Dynamik macht der Band keine noch so namhafte Konkurrenz aus den US of A mehr was vor. A Day Like This ist der perfekte Opener, zu dem man bereits vor dem inneren Auge eine schwitzende Meute auf und ab springen sieht, Save Me spielt geschickt mit den Erwartungen des Hörers, Last Day kokettiert geschickt mit LIFE OF AGONY, während Unlove melancholischere Töne anschlägt. NME.MINE haben ihre von unserem Captain aufgegebenen Hausaufgaben erledigt und reizen ihre Möglichkeiten inzwischen voll und ganz aus. Potenziert man diese Power nun noch mit der Lautstärke eines Konzerts, erscheint der eingangs erwähnte spontane Wechsel des Berufswunsches noch als glimpfliche Auswirkung dieser unbändigen Energie. Hut, äh, Baseballkäppi ab!

Veröffentlichungstermin: 26.09.2005

Spielzeit: 42:05 Min.

Line-Up:
Patric Schmidt – Gesang

Philipp Schuster – Gitarre, Gesang

Matthias Leichtle – Gitarre

Robert Simmendinger – Schlagzeug

Markus Wendlandt – Bass

Produziert von Siggi Bemm
Label: Eat The Beat/Roadrunner

Homepage: http://www.nmemine.com

Email: info@nmemine.com

Tracklist:
1. A Day Like This

2. The End Of Prayer

3. Trend: Depression

4. Save Me

5. Unlove

6. Sold Out Belief

7. Last Day

8. Stab Me Down

9. Out Of Envy

10. Silent Awakening

11. The Bloodking

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