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NIHT: Arcanum

NEKROVAULT, SACROSCUM, KHAOS… Die Mikrozelle Memmingen brütet kontinuierlich und fröhlich vor sich hin und hat seit einiger Zeit mit NIHT auch ein rein blackmetallisches Geschwür hervorgebracht, das sich mit “Arcanum” zum zweiten Mal ausbreiten darf. Das Stammgerüst aus Z. (v., b.) und der aus Österreich stammenden S. (g.) – beide agieren bei NEKROVAULT unter P. bzw. ebenfalls S. – wird mit Hilfe jener inzestiösen Bandverbindungen aufgefüllt et voilà: nous avons NIHT.

NIHT bitten zum gefährlichen Tanz

“Arcanum” gönnt sich aus der 90er-Black Metal-Boutique ein hübsches DISSECTION-Stöffchen, grabscht sich zudem von UADA die hypnotisch-repetitive Befangenheit und von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT die gespenstische Garstigkeit, welche insbesondere durch den immer wieder wirkungsvoll eingesetzten manisch-schrillen Kreischgesang Z.’s zum Vorschein kommt und der stellenweise Weißkittelchen Onielar ernsthafte Konkurrenz macht. Das alles wird in eiszapfigen und melodischen Second Wave-Konturen präsentiert, die nicht nur auf treibende Blasts setzen, sondern vielmehr dem atmosphärischen Klirren und ausrollenden Riffs den Vorzug geben. “Lüge” lässt zum Ende hin den verzückenden Gitarrenliebeleien sogar deutlich Luft zum Atmen. Aus dieser Bereitschaft zur Offenheit heraus entwickeln NIHT immer wieder ansprechende Arrangements, die zwischen gedankenversunkener Einsamkeit und giftigen Wutanfällen ihren Platz finden und in denen der mit Volumen ausgestattete Tieftöner den Tanz mit quirligen und scharfen Saiten furchtlos meistert.

“Arcanum” deckt unangenehme Wahrheiten auf

Der Nachfolger zu “Vanum” geht mit einem deutlich verbesserten Klangbild dorthin, wo es weh tut: ‘Angst’, ‘Schmerz’, ‘Hass’, ‘Tod’, ‘Wahn’ und ‘Sucht’ sind die restlichen Titel über unangenehme Wahrheiten, die tief verborgen in der eigenen Seele schlummern und mit denen man sich beim Erleben von “Arcanum” auseinandersetzen muss.

Auch wenn vielerorts noch Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind, verstehen NIHT das Spiel mit unterschiedlichen Dynamiken und Wendungen innerhalb eines Songs schon recht ordentlich. Das Zweiergespann weiß, wo es mit ihrem zeitgemäßen Sound hin will und ich gehe stark davon aus, dass sie diesen auf der nächsten Veröffentlichung, die hoffentlich durch die anderen Beteiligungen nicht in allzu weiter Ferne liegt, noch kohärenter und hoffnungszerstörender darbringen werden. “Arcanum” braucht sich als Underground- bzw. Nebenrelease vor etablierter Konkurrenz definitiv nicht verstecken, denn ein kleiner Impact wird mit diesem Album auf alle Fälle zurückbleiben.

Veröffentlichungsdatum: 09.04.2021

Spieldauer: 34:24

Label: Ván Records

Vertrieb: Soulfood + The Orchard (USA)

Facebook: https://www.facebook.com/NihtBM/

Bandcamp: https://niht666.bandcamp.com/releases

Line Up:

Z. – Vocals, Bass

S. – Guitar

NIHT “Arcanum“ Tracklist

1. Angst
2. Schmerz
3. Lüge
4. Sucht
5. Hass
6. Wahn
7. Tod

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