MY OWN GRAVE: Necrology

Ein Leckerbissen für Freunde interkontinentalen Death Metals.

Schön altmodischen Death Metal geben uns die Schweden von MY OWN GRAVE auf die Nase. Reine Schwedentod-Freaks sollten allerdings erst einmal Vorsicht walten lassen, denn dieser markiert lediglich eine Seite der Medaille. Der Horizont dieser Burschen endet nicht bei Gekloppe à la DISMEMBER und UNLEASHED. Er endet eher irgendwo jenseits des großen Teiches, wo zum Beispiel MORBID ANGEL und MALEVOLENT CREATION wohnen. Dabei macht es großen Spaß, der Band zuzuhören, wie sie diese beiden unterschiedlichen Elemente miteinander verbindet, wobei der eigentliche Fokus auf Death Metal schwedischer Prägung liegt. So bleibt die ganze Angelegenheit auch für Leute interessant, welche eher dem simpleren, geradlinigeren Krach zugetan sind.

Wobei dieser typisch kontrolliert-brutale, schwedische Death Metal, welcher immer wieder von hysterischen hack-Attacken, schrägen MORBID ANGEL Riffs und Harmonien, sowie gelegentlichen SUFFOCATION artigen Mühlstein Riffs durchbrochen wird, sich oben genannten Personen nicht auf Anhieb erschließen wird. Fühlt man sich dann an diesem Punkt von der Dame nicht zurückgewiesen, sondern herausgefordert und lässt sich von den, teilweise mächtig geilen, Schweden-Riffs und derben Grooves verführen, so kommt eine kleine Charakter-Schönheit zu Tage. An dieser wird der geneigte Hörer viel Freude haben. Wobei daran nicht nur die herrlich flüssig miteinander verwobenen Death Metal-Stile Schuld sind. Sänger Mikael darf sich genauso mitschuldig fühlen. Er growlt zwar nicht sonderlich abwechslungsreich, aber diese Tonlage, auf welche er sich eingeschossen hat, beherrscht er bravourös. Sie liegt ziemlich genau zwischen dem kellertiefen Geröchel eines Frank Mullen oder Erik Rundquist und dem wütenden Gebrüll eines Matti Kärki. Und wenn ich zusätzlich anmerke, dass der Gesang so verständlich rüberkommt, wie man es nur ganz, ganz selten erlebt, dann sollte klar sein, warum zahlreiche Passagen förmlich zum Mitgrölen zwingen.

Aber ein bisschen negative Kritik wird auch dieses Album einstecken müssen. Denn auch wenn Dan Swanö eine verdammt ordentliche Produktion hingelegt hat, hätte er bei der Bass Drum doch ruhig ein wenig mehr Wert auf einen organischeren Klang legen dürfen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mir das schön gehört hatte. Aber genug der Mäkelei. Denn immerhin handelt es sich bei MY OWN GRAVEs Zweitling um ein sehr starkes Death Metal-Album, das ich, auch wenn es nicht unbedingt das Zeug zum Death Metal Album des Jahres hat, jedem Fan des Genres ans Herz legen möchte.

Veröffentlichungstermin: 02.10.2009

Spielzeit: 35:36 Min.

Line-Up:
Mikael Aronson – Gesang
Anders Hären – Gitarre
Stefan Kihlgren – Gitarre
Max Bergman – Bass
John Henriksson – Schlagzeug

Produziert von Dan Swanö
Label: Pulverised Records

Homepage: http://www.myowngrave.com

MySpace: http://www.myspace.com/myowngraveyard

Tracklist:
01. Awaiting Death
02. Necrology
03. Hail The Blind
04. None Shall See
05. Disciples Of War
06. Cerecloth
07. Bloodline Broken
08. Exhumed To Be Buried
09. Age Of Torment
10. Carnal Revelations
11. Incineration

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner