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MOONSPELL: Darkness & Hope

3 Starke Songs und jede Menge gefälliger Durchschnitt: Von MOONSPELL erwartet man eigentlich mehr…

Das Fazit gleich vornweg: drei Starke Songs und jede Menge gefälliger Durchschnitt: Von MOONSPELL erwartet man eigentlich mehr. „Darkness & Hope“ ist das fünfte MOONSPELL-Album, welches mal wieder in eine ganz andere Richtung als seine Vorgänger geht. Die erfolgreichste Ära hatten die Portugiesen Mitte der Neunziger, als MOONSPELL mit „Irreligious“ als Inbegriff des Düsterrocks galten. Weder mit dem Verworrenen „Sin/Pecado“ noch mit dem ’99er Album „The Butterfly Effect“ (das mir allerdings sehr gut gefiel), konnten MOONSPELL an ihre ehemaligen Erfolge anknüpfen, darüber wird die Band wohl auch nicht allzu glücklich gewesen sein, weshalb man nach neuen Wegen gesucht haben dürfte, aus diesem Schlamassel wieder rauszukommen.

Herausgekommen ist mit „Darkness & Hope“ ein “Düsterrock light”-Album, das durchaus gute Momente hat, das aber ebenso von anbiedernden Melodien und Gesängen strotzt, dass man sich manchmal nur noch verwundert am Kopf kratzt. So zum Beispiel gleich im Opener und Titeltrack, der mit starkem Riff beginnt, dann aber mit langweiligem und genöhltem Gesang Fernandos kräftig nervt. Überhaupt ist dies das größte Problem auf „Darkness & Hope“: Fernando „singt“. Also er versucht, *gut* zu singen. Das sollte er doch lieber bleiben lassen, düsterer Sprechgesang und energisches Schreien liegt ihm nämlich entschieden besser, meiner bescheidenen persönlichen Meinung nach zumindest.

MOONSPELL zeigen auf “Darkness & Hope” keine Beständigkeit

Wer sich durch die knapp fünf Minuten des Openers gequält oder rechtzeitig die Skip-Taste bedient hat, wird sogleich mit einem der Höhepunkte des Albums belohnt: „Firewalking“ ist ein Song, wie man ihn sich von MOONSPELL wünscht, voller Leidenschaft und voller Melodien, besonders das prägnante Gitarrenspiel von Ricardo Amorim kann hier wieder voll und ganz überzeugen.

Nach etwas Durchschnittskost („Nocturna“) folgt das wirklich starke, relativ ruhige „Heartshaped Abyss“, eine gelungene Verschmelzung von MOONSPELL und DEPECHE MODE, was ja schon auf „The Butterfly Effect“ sehr schön funktionierte, klasse Song! …und kaum hat man sich über den gelungenen Song gefreut, kommt mit Song No. 5 schon wieder nur Durchschnittsgerocke, „Devilred“, gefolgt von einer im Prinzip recht schönen aber leider völlig kitschig umgesetzten Ballade: „Ghostsong“. Besonders nervig: die singende Säge – oder was auch immer das nervige Etwas da im Hintergrund darstellen soll.

“Darkness & Hope” ist ein solides Rock-Album

Nach dem ganzen Auf und reichlich Ab folgt dann endlich mal wieder ein Auf: In „Rapaces“ geht es wieder schön düster zur Sache, Vampire, tolle Gitarrenlines, Frauenchöre und dunkler Gesang werden ausgepackt – es geht doch! Na ja, und das war’s dann im Großen und Ganzen auch schon. Die noch folgenden vier Songs plätschern ja noch ganz nett vor sich hin, der letzte Song „Os Senhores da Guerra“ lässt durch den fremdartigen Klang des Gesangs aufhorchen – aber auch nach dem zigsten Durchgang bleibt nach den knapp 52 Minuten Spielzeit doch ein recht fader Beigeschmack bestehen.

MOONSPELL liefern mit „Darkness & Hope“ ein solides Rockalbum ab, das durchaus zur Hintergrundberieselung taugt aber bis auf wenige Ausnahmen nie an die Werke vergangener Tage heranreicht. Wirklich Schade.

Veröffentlichungstermin: 27.08.2001

Spielzeit: 51:37 Min.

Line-Up:

Sergio Crestana – Bass
Fernando Ribeiro – Vocals
Mike Gaspar – Drums
Pedro Paixao – Syths & Samplers
Ricardo Amorim – Guitars

Produziert von Hiili Hiilesmaa
Label: Century Media

MOONSPELL “Darkness & Hope” Tracklist

  1. Darkness & Hope
  2. Firewalking
  3. Nocturna
  4. Heartshaped Abyss
  5. Devilred
  6. Ghostsong
  7. Rapaces
  8. Made Of Storm
  9. How We Became Fire
  10. Than The Serpents In My Arms
  11. Os Senhores Da Guerra

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