MERRIMACK: …Of Entropy And Life Denial…

Schlichter Black Metal aus Frankreich, leider gewürzt mit einer merkwürdigen Pause…

MERRIMACK treiben seit 1994 ihr Unwesen im französischen Black Metal-Underground. Nach etlichen Veröffentlichungen sind die Jungs nun bei den amerikanischen Moribund Cult Records gelandet, um ihr Output …Of Entropy and Life Denial… auf die Menschheit los zu lassen. Das Werk wurde mit einer guten, angenehm rohen Produktion versehen, die den dargebotenen Schwarzmetall optimal zur Geltung bringt. Während man also beim Soundgewand keine Abstriche machen muss, haben die Franzosen offenbar ein bisschen die Spielzeit unerlaubt hochgeschraubt und sie um etwa fünf Minuten verlängert. So verstummt der letzte Song Adiabatic bonds of consanguinity (of entropy and life denial) nach etwa acht Minuten, nur um nach etwas Stille noch mal mit einem kurzen Nachschlag aufzuwarten. Obschon nach Lao-Tse Stille eine Offenbarung ist, vermag diese Zwangsstille bei MERRIMACK irgendwie nicht ganz zu überzeugen und führt schon eher zu ratlosem am-Kopf-Kratzen und Frust.

Dieses negative Gefühl ob der Stille würde sich natürlich nicht einstellen, wenn das dargebotene Material grottenschlecht wäre. Doch dem ist nicht so. MERRIMACK zelebrieren ihren schnörkellosen Black Metal, der sich sympathischerweise so gar nirgends anbiedern will. Ob schleppend, dunkel und kalt wie etwa in Seraphic Conspiracy (of the angels and their mission) oder mit beissender Gitarre versehen (Insemination (of Procreation and its consequences)): Die Franzosen fühlen sich in verschiedenen Geschwindigkeitsregionen zu Hause und erschaffen durchwegs düstere Stimmung. Am gelungensten ist ausgerechnet der unterbrochene Song Adiabatic bonds of consanguinity (of entropy and life denial), der entfernt an die alten Zeiten von NAGLFAR erinnert und mit einer gelungenen, hörbaren Bassline und interessanten, langsamen Parts aufwartet.

Wirkliche Tiefschläge leistet sich das Quintett abgesehen vom bizarren, kurz anhaltenden Babygeschrei (so hört es sich auf jeden Fall an) in The birth of a life`s sacerdoce (of nascency and ineluctability) und dem zerschnittenen Abschluss der Scheibe nicht. Obschon es MERRIMACK (noch) am völlig einnehmenden gewissen Etwas und an Wiedererkennungswert mangelt, ist den Franzosen mit …Of Entropy And Life Denial… ein gutes Schwarzmetallwerk ohne Firlefanz gelungen, das ein sorgfältiges Antesten verdient.

Veröffentlichungstermin: 06.05.2006

Spielzeit: 55:06 Min.

Line-Up:
Feyd: Gitarren
Necrolith: Drums
Terrorizt: Vocals
Perversifier: Gitarren
Dispater: Bass

Label: Moribund Cult Records

Homepage: http://merrimack.satanslegions.com

Email: merrimack@satanslegions.com

Tracklist:
1. … (of ashes and purification)
2. Seraphic Conspiracy (of the angels and their mission)
3. Melancholia Balneam Diaboli (of Acedia and her daughters)
4. Redeem Restless Souls (of Asmodaï and his takeover)
5. Insemination (of Procreation and its consequences)
6. The birth of a life`s sacerdoce (of nascency and ineluctability)
7. Descension from life (of spiritual discipline and metaphysical gravity)
8. Subcutaneous infection (of flesh and its decay)
9. Consecration of the temple (of the world and its impalment)
10. Carnaceral (of disease and decease)
11. Adiabatic bonds of consanguinity (of entropy and life denial)

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