MACBETH: Malae Artes

Die italienische Band rund um das Zweiergespann am Mikro bietet auf ihrem dritten Album eine respektable Mischung aus Power und Gothic Metal. Während die Songs mit sehr viel Melodie angereichert wurden und maßgeblich vom Gesang getragen werden, ist die Produktion zu schwachbrüstig ausgefallen.

Es hat einige Jahre und Line-Up-Wechsel gedauert, bis die italienische Gothic Metal Band MACBETH schließlich mit ihrem dritten Longplayer vorstellig wurde. Doch die im Kielwasser der Landsleute LACUNA COIL schwimmenden Musiker haben gut daran getan, wie das aktuelle Album Malae Artes beweist.

Nach einem von stimmungsvollen Streicherklängen und grob verzerrter Stimme einleitenden Intro schlägt Lifelong Hope schon die wegweisende Marschrichtung MACBETHs ein. Sehr melodiöse Riffs, eingängige Songstrukturen und das gesangliche Zweiergespann in Person von Andreas und Morena. Darüber hinaus schüttelt das Septett gelegentlich auch den Genre-Geruch des Metals ab und verliert sich in rockigere oder gar poppigere Gefilde. Bestes Beispiel hierfür ist der SARAH BRIGHTMAN Cover-Song How Can Heaven Love Me, bei dem der an die Disco-Bands der 70er-Jahre erinnernde Duett-Gesang zurecht im Vordergrund steht, während die Instrumente dezent im Hintergrund dahinplätschern.

Doch haben MACBETH nicht ganz dem Metal abgeschworen, wovon vereinzelte Doublebass-Passagen, fürs Gothic-Genre ungewöhnlich gute Gitarren-Soli (Miss Murderess) oder growlende Vocals (Henceforth) zeugen. Zudem grenzen sich die Mailänder durch den nicht überdosierten Einsatz des Keyboards von anderen Gothic Metal Combos ab. Das Tasteninstrument bleibt zumeist dezent im Hintergrund und erfüllt songdienlich seinen Job, während die maßgebliche Melodie von den Gitarren getragen wird. Atmosphäre und Stimmung hingegen werden wiederum hauptsächlich von den beiden Sängern erzeugt, wobei sich Andreas mit seiner klagend melancholischen Stimme klar in den Vordergrund drängt. Morenas etwas variableres Organ kann da von der Lautstärke und der Intensität nicht mithalten, so dass ihre Stimme mitunter dünn und ausdrucksschwach aus den Boxen schallt. Einzig bei der spartanisch instrumentierten Ballade Keep The Secret hat sie die Bühne für sich allein.

Doch der Easy-Listening Gothic Metal versprüht trotzdem einen gewissen Charme. Zwar sind weder die Songs noch das Artwork oder die Texte von irgendeiner Originalität beseelt und auch der Produktion mangelt es an Power – wie sie vor allem bei härteren Songs wie Good Morning schmerzlich vermisst wird -, doch schaffen es die kleinen ergreifenden und hängen bleibenden Melodien und Gesangespassagen zu gefallen. Wer nichts gegen linearen und großteils vorhersehbaren Gothic Metal hat, der ganz offensichtlich eine Autorenschaft bei den Erfolgsgeschichten von HIM, LACUNA COIL oder EVANESCENCE anstrebt, der kann MACBETH eine Chance geben.

Veröffentlichungstermin: 29.03.2005

Spielzeit: 42:39 Min.

Line-Up:
Andreas – Vocals

Morena – Vocals

Max – Guitar

Luca – Guitar

Karl – Keyboards

Sem – Bass

Fabrizio – Drums

Produziert von MACBETH
Label: Dragonheart

Homepage: http://www.macbeth.it

Tracklist:
1. Nuda Veritas

2. Lifelong Hope

3. My Desdemona

4. Miss Murderess

5. How Can Heaven Love Me

6. Good Morning

7. Henceforth

8. Keep The Secret

9. Down-Hearted

10. Dead And Gone

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