KULTUR SHOCK: Integration

Eine Türkendisko auf dem Balkan, gefüllt mit Heavy Rockern und assligen Hillbillies.

Eine Türkendisko auf dem Balkan, gefüllt mit Heavy Rockern und assligen Hillbillies. Damit ist eigentlich alles zu Integration, dem knallbunten neuen Album von KULTUR SHOCK gesagt, bei denen der Name echt Programm ist. Das klingt wie eine Mischung aus TARKAN, INCHTABOKTABLES und SYSTEM OF A DOWN auf LSD, dargeboten von einem tollwütigen Kurky Gorchek. Das schlägt natürlich ordentlich auf den Magen, hiervon wird man schnell übersättigt, hier ist es geradezu ein Glück, dass nicht alle Songs Hits im Kaliber von Country Mohammed und Lazy sind, sonst gäbe es gar keine Pausen zum entspannen. Einen kitschigen Song wie Rose hätte es dennoch nicht auf Integration gebraucht, auch wenn dieser zumindest halbwegs ironisch erscheint.

Dennoch, der Spagat aus Metal und Weltmusik verschiedenster Erdteile gelingt richtig gut, wohl auch weil hier viel Authentizität an den Tag gelegt wird. Die omnipräsenten Streicher, die Polkarhythmen und die Klarinetten sind eben von echten Landsleuten dargeboten, und der Gesang von Gino Yevdjevich erinnert nicht zufällig häufig an SERJ TANKIAN. Die im Rock und Metal verwurzelte Seite von KULTUR SHOCK ist hingegen eher zahm und trotz der sauberen Produktion nicht wirklich druckvoll. Als reine Rockband wären die US-Amerikanischen Musiker ziemlich verloren. Somit stehen beide Pole in Abhängigkeit zueinander und ergeben zusammen ein wildes Gesamtbild, das allerdings nicht immer Sinn macht und nicht immer ins Schwarze trifft, auch wegen der einen oder anderen Länge in den Songs.

Aber gerade beide oben genannten Nummern sind dafür verantwortlich, dass Integration immer wieder in den CD-Player wandert und für eine erlebnisreiche Dreiviertelstunde sorgt. Vor allem offene Hörer können hier etwas entdecken, Puristen sollten allerdings von Integration unbedingt die Finger lassen, die könnten Songs wie Build A Wall, Balcchanalia und Gore Gore als Ärgernis empfinden. Und auch wenn ich zur ersteren Kategorie zähle, von einem wirklichen Highlight, von Völkerverständigung und dem Schwören ewiger Kumpelhaftigkeit beim sechsten Bier an einem Gelage im Sommer im Stil von BEIRUT, sind KULTUR SHOCK dann doch noch recht weit entfernt.

Veröffentlichungstermin: 18. September 2009

Spielzeit: 42:30 Min.

Line-Up:
Gino Yevdjevich – Vocals, Percussion
Val Kiossovski – Electric & acoustic guitars, Vocals
Guy Davis – Bass, Banjo, Vocals
Chris Stromquist – Drums
Matty Noble – Violin
Paris Hurley – Violin, Vocals
Amy Denio – Clarinet, Sax, Acoustic guitar, Vocals

Label: Kultur Shock Records

Homepage: http://www.kulturshock.com

MySpace: http://www.myspace.com/kulturshock

Tracklist:
1. King
2. Build A Wall
3. Guerilla
4. Balcchanalia
5. Country Mohammed
6. Holy Day
7. Rose
8. Lazy
9. Angribusiness
10. Gore Gore
11. Words

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