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IOTUNN: Access All Worlds

„Access All Worlds“ ist nicht nur ein Koloss von einem Album, sondern auch eine fantastische Symbiose aus Prog, Power, Death und etwas Doom Metal, die vor allem dank Ausnahmesänger Jón Aldará im Gedächtnis bleibt.

Es gibt diese Augenblicke, die sich einfach ins Gedächtnis einbrennen. Bei denen man sich sicher ist, gerade Zeuge etwas Außergewöhnlichen zu sein. Dass es dazu manchmal nicht viel mehr als eine Stimme braucht, hat uns in der Vergangenheit Jón Aldará (HAMFERD, BARREN EARTH) eindrucksvoll vor Augen geführt. Wer den reservierten Färöinger mit dem gewaltigen Organ bereits live erlebt hat, kann vermutlich ein Lied davon singen. Allein diese Gewalt, diese Emotion, diese einzigartige Klangfarbe, mit der er jede gesungene Zeile auflädt, macht eine HAMFERD-Show zu einem Erlebnis. Wie ein Gewinn im Lotto muss es sich daher angefühlt haben, als die Brüder Jesper und Jens Nicolai Gräs den Ausnahmefrontmann für IOTUNN gewinnen konnten.

Und tatsächlich ist es oftmals der Gesang, der „Access All Worlds“ auf eine neue Stufe hebt. Natürlich schmälert das nicht die Leistung der gesamten Band, die uns mit ihrem Progressive Metal-Mix über rund 61 Minuten durch kurzweilige, abwechslungsreiche und nicht zuletzt dramaturgisch packende Klangwelten schickt. IOTUNN verzichten dabei auf großspurige Synthesizer oder anderweitige Effekte, sondern erzeugen diese überlebensgroße Atmosphäre durch weitgehend klassische Instrumentierung.

IOTUNN folgen ihrem eigenen Weg

Startet „Voyage of the Garganey I” noch mit recht geradlinigem Death Metal durch, der sich dann im klar gesungenen Refrain zu öffnen beginnt, schöpft bereits der fast zwölfminütige Titeltrack aus dem Vollen: Die Gitarren beginnen dezent angeschwärzt, offenbaren aber schnell eine melancholische Grundstimmung im besten INSOMNIUM-Stil. Es ist ein packendes und nicht unkomplexes Fundament, das Aldará für sich zu nutzen weiß. Death Growls und gesprochene Passagen bieten Abwechslung, aber es ist letztendlich doch diese einzigartig erhabene Singstimme des Frontmanns, die uns Schauer über den Rücken jagt und im Finale durch ein wunderbares Gitarrensolo flankiert wird.

Das hat in seiner Gesamtheit durchaus etwas von BORKNAGAR und auch ENSLAVED könnten an mancher Stelle als Referenz dienen, wenn man die deutlicheren Black Metal-Wurzeln der Norweger etwas ausklammert. IOTUNN müssen den Vergleich nicht scheuen, folgen gleichzeitig aber ihrem eigenen Weg.

“Access All Worlds” ist ein Koloss von einem Album

Jon Aldará mag dabei das große Alleinstellungsmerkmal IOTUNNs sein, bekommt von seinen Musikern aber auch eine Steilvorlage nach der anderen serviert. „Laihem’s Golden Pits“ ist die Ausnahme, die mit Blastbeats und Tempo nach vorne geht und daher mehr von der spektakulären melodischen Gitarrenarbeit als den Death-Growls lebt, während das mächtige „The Tower Of Cosmic Nihility“ das Tempo schließlich wieder gegen majestätische Größe eintauscht.

Diese steckt ja schon im Bandnamen: IOTUNN, das Volk der Riesen in der nordischen Mythologie und ein passendes Synonym für das Debüt der Dänen. „Access All Worlds“ ist nicht nur ein Koloss von einem Album, sondern auch eine fantastische Symbiose aus Prog, Power, Death und etwas Doom Metal, welche uns spätestens mit dem epischen Schlussakt „Safe Across The Endless Night“ eine weitere Garantie mit auf den Weg gibt: Für diese unvergesslichen Live-Momente gibt es künftig neben HAMFERD wohl eine weitere verlässliche Anlaufstelle.

Veröffentlichungstermin: 26.02.2021

Spielzeit: 61:46

Line-Up

Jón Aldará – Vocals
Jens Nicolai Gräs – Guitar
Jesper Gräs – Guitar
Eskil Rask – Bass
Bjørn Wind Andersen – Drums

Produziert von IOTUNN und Fredrik Nordström (Mix und Mastering)

Label: Metal Blade

Homepage: https://iotunn.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/iotunn/

IOTUNN” Access All Worlds” Tracklist

1. Voyage of the Garganey I (Video bei YouTube)
2. Access All Worlds
3. Laihem’s Golden Pits
4. Waves Below
5. The Tower of Cosmic Nihility (Video bei YouTube)
6. The Weaver System (Video bei YouTube)
7. Safe Across the Endless Night

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