HAYSEED DIXIE: Weapons Of Grass Destruction

Ein Witz wird nicht besser, je öfter man ihn erzählt: Verrückte Ideen, die darüber hinaus gehen, die Hauptidee eines bekannten Pop- oder Rocksongs mit Fiedel, Banjo und Akustikgitarre nachzuschraddeln, sucht man vergebens.

Bands wie ELÄKELÄISET, LOUNGE AGAINST THE MACHINE oder BOSS HOSS, die bekanntes Liedgut brutalstmöglich in ein völlig anderes musikalisches Genregewand pressen, leben einerseits von dem Reiz dieser ulkigen Reibung zwischen Original und Polka-, Swing-, Country- oder wie im Falle von HAYSEED DIXIE Bluegrass-Verunstaltung. Um jedoch auf Dauer begeistern zu können, muss mehr Substanz vorhanden sein, die die Musik nach dem Erkennen des Originals spannend und mitreißend hält. Genau hier ist der Punkt erreicht, an dem die Bluegrass-Vernichtungswaffen Ladehemmung haben. Klar, die auf dem Banjo runtergerotzte Breaking The Law-Version oder die ALICE COOPER-Hymne Poison besitzen einen gewissen Charme, doch selbst hier fehlen jegliche Überraschungen. Jedes Lied klingt genau so, wie man es sich in einer Bluegrass-Variante vorstellt, noch dazu in einer nicht unbedingt sehr energiegeladenen. Einzige Lichtblicke bleiben somit inmitten vieler netter, aber fürchterlich harmloser Cover-Songs die BEATLES-Neubearbeitung Strawberry Fields Forever, bei der das Original schlicht und einfach zu komplex ist, um eine unspektakuläre Umgestaltung zuzulassen, und die mit witzigem amerikanischem Akzent verfeinerte RAMMSTEIN-Geschmacklosigkeit Mein Teil. Insgesamt entfaltet Weapons Of Grass Destruction jedoch eine Langzeitwirkung wie eine Schlaftablette, da das ständige Banjo-Genudel und die arg gleichförmigen Vocals der Musik keine Luft zum Atmen gönnen. Tempowechsel? Mangelware. Verrückte Ideen, die darüber hinaus gehen, die Hauptidee des Originals mit Fiedel, Banjo und Akustikgitarre nachzuschraddeln? Sucht man vergebens. Wo sich oben genannte Bands schnell einen eigenen Charakter erspielen konnten, verhungert die Musik von HAYSEED DIXIE auf halber Strecke. Ein Witz wird nicht besser, je öfter man ihn erzählt…

Veröffentlichungstermin: 09.04.2007

Spielzeit: 54:22 Min.

Line-Up:
Barley Scotch – Gesang, Gitarre, Fiedel
Reverend Don Wayne Reno – Banjo
Deacon Dale Reno – Mandoline
Jake Bakesnake Byers – Bass
Label: Cooking Vinyl

Homepage: http://www.hayseed-dixie.com

Tracklist:
Holidays In The Sun
Devil Woman
I Don´t Feel Like Dancin´
She Was Skinny When I Met Her
Strawberry Fields Forever
Before Your Old Man Gets Home
Breaking The Law
More Pretty Girls Than One
Down Down
Walking Cane
Paint It Black
Hungover Brokedown
Poison
The Rider Song
Barbeque
Mein Teil
I Got Erection
Eisgekühlter Bommerlunder

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