FORGOTTEN HORROR: The Serpent Creation

FORGOTTEN HORROR erfinden das Rad nicht neu, doch gebt dieser Band unbedingt eine Chance, wenn ihr mit Mischlingen der Marke Black/Death-Metal etwas anfangen könnt!

Was haben Jon Nödtveidt zu REINKAOS-Zeiten und der Bandkopf von FORGOTTEN HORROR Tuomas Karhunen gemeinsam? Nicht nur dass die beiden Skandinavier passionierte Glatzenträger waren/sind und dadurch eine gewissen Ähnlichkeit erlangen, auch ihr Artworkgeschmack geht in etwa dieselbe Richtung. So verpflichtete man den bekannten Künstler Timo Ketola, der bereits Auftragswerke für Größen wie WAITAN, DEATHSPELL OMEGA und DISSECTION zeichnete. Aber genug Worte verloren über Äußerlichkeiten, die Musik auf The Serpent Creation steht schließlich im Vordergrund.

Die ersten Sekunden des Openers Destroyer of Time verstreichen, ohne das ernsthaft etwas geschehen würde, doch nach und nach heulen Gitarren auf und das Drumming nimmt stückweise an Fahrt auf – erst marschierend, dann Percussionlastig, schließlich setzt Double-Bass ein und der Song explodiert förmlich in rasend schnelle Blasts, gepaart mit den fiesen Vocals des Frontmanns. Der Track macht bereits klar, was einem auf dem Rest des Debütalbums erwartet. Von FORGOTTEN HORROR wird hier eine Mixtur aus Black- und Death-Metal angerührt, dem man sich anfänglich nur schwer entziehen kann. Auch der nächste Song Posion of God schlägt in dieselbe Kerbe – einer meiner Favoriten der Platte, gerade weil er es versteht, die nötige Härte mit ein paar guten Leadläufen im Stile von NECROPHOPIC oder NAGLFAR zu würzen. Aber die aus Finnland stammende Truppe versteht es auch, einen Gang runterzuschalten und mehr Platz für Atmosphäre zu bieten. Dann lässt sich tatsächlich etwas DISSECTION nach ihrer Rückkehr heraushören, was jedoch die Ausnahme bleibt. Apropos nimmt das Riffing etwa zur Hälfte des Albums immer mehr Bezug zum Death/Thrash-Metal als zum Schwarzmetall, was die gekeiften Vocals wieder zur ebenbürtigen Mischung auszugleichen versuchen. Also alles eitel Sonnenschein? Nein, denn leider hat sich kurz vor Schluss auch etwas schwächeres Material eingeschlichen (Hannibal), dass das ansonsten hohe Niveau (The Serpent Creation) nicht ganz halten kann. Zu diesem Zeitpunkt hat man einfach den Eindruck, einzelne Elemente schon in den vorherigen Songs zu häufig gehört zu haben, was auch am recht gleichbleibenden Sound liegt. Etwas mehr Abwechslung wäre insgesamt wünschenswert. Glücklicherweise versöhnt das abschließende Dreams of Scipio mit einem starken Outro, sodass kein fader Nachgeschmack nach dem Audiokonsum bleibt.

Für das Debüt einer Band besitzt das Album einen sehr professionellen Charakter, was sich auch im modernen Soundgewand positiv niederschlägt. Sicher, FORGOTTEN HORROR erfinden das Rad nicht neu, doch gebt dieser Band unbedingt eine Chance, wenn ihr mit Mischlingen der Marke Black/Death etwas anfangen könnt!

Veröffentlichungstermin: 23.09.2011

Spielzeit: 35:22 Min.

Line-Up:
Tuomas Karhunen – Guitar/Vocals
Kassara – Drums
Corpse – Bass

Label: Woodcut Records

Homepage: http://www.forgottenhorror.com

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/forgottenhorror

Tracklist:
1. Destroyer Of Time
2. Poison Of God
3. For Thy Crimson Glory
4. Burial Ground Prayer
5. She Who Dwells Beyond Death
6. The Serpent Creation
7. Hannibal
8. Dreams Of Scipio

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