FEAR MY THOUGHTS: Hell Sweet Hell

Jeder Fan von intelligentem melodic Death Metal mit Skandinavien-Einfluss sollte an dieser Veröffentlichung nicht vorbei laufen.

Den süddeutschen FEAR MY THOUGHTS ist es doch tatsächlich gelungen das letztjährige Album The Great Collapse zu toppen.

Interessanterweise haben sie sämtliche Metalcore-Trademarks ad acta gelegt und frönen auf Hell Sweet Hell ausschließlich dem melodischen Death Metal skandinavischer Prägung. Und den praktiziert das Quintett aus dem Freiburger Raum so perfekt und intensiv, dass man meinen könnte hier haben sich Musiker von den unterbewerteten GARDENIAN und IN FLAMES (zur Whoracle / Colony-Phase) zusammen getan, um nochmals die alten Zeiten zu zelebrieren.

Technisch auf einem hohen Niveau angesiedelt, legen FEAR MY THOUGHTS nach dem kurzen Intro beim Track Windows For The Dead erstmal alles in Schutt und Asche. Ein arschtighter Uptemobrecher mit wilden Gitarrenhexereien und einem äußerst melodischen Refrain, der es schafft im Ohr hängen zu bleiben. Nicht minder schlecht ist In The Hourglass, welches düster und zugleich brachial beginnt, um kurze Zeit später zur Doublebass-Attacke zu blasen mit geilem zweistimmigem Riffing. Stakkato-Lines prägen die Strophe, welche durch die coolen Death Metal-Vocals in Szene gesetzt wird. Hat etwas vom SOILWORK-Album A Predator´s Portrait. Trotz aller Härte ist stets Platz für melodische Hooklines. Ein weiteres Highlight des Outputs ist definitiv Sweetest Hell mit fetten Grooves und flotten Arrangements, welche den grandiosen Midtempo-Refrain einleiten, der jeden Todesmetaller in Verzückung bringen wird.

Ich will nicht allzu viel verraten, aber kann euch sagen, dass jede der insgesamt zwölf Nummer (inkl. Intro) eine Perle für sich ist. Auf Hell Sweet Hell stimmt die Mixtur aus kompromisslosen Abrissbirnen, ekstatischen Grooves, derben Grunts, melodischen Vocallines, technischer Versiertheit und Widererkennungswert. Ab und an werden noch wie z.B. bei The Masters Call dezente Synthies eingestreut. Überraschenderweise hebt sich der Rausschmeißertrack …Trying To Feel vom Rest des Werkes etwas ab. Ein schon fast hypnotischer Song. Dunkel, melancholisch und depressiv – mit einer TOOL/ISIS-Schlagseite. Auch nicht übel und zeigt, wie variabel FEAR MY THOUGHTS agieren können.

Jeder Fan von intelligentem melodic Death Metal mit Skandinavien-Einfluss sollte an dieser Veröffentlichung nicht vorbei laufen. Und ich könnte wetten, dass FEAR MY THOUGHTS den nächsten Longplayer bestimmt auf einem größeren Label veröffentlichen werden. Ich bin gespannt…

Veröffentlichungstermin: 26.07.2005

Spielzeit: 49:35 Min.

Line-Up:
Matthias von Ockl – vocals

Norman Lonhard – drums

Bartosz Wojciechowski – bass

Markus Ruf – guitars

Patrick Hagmann – guitars

Produziert von Jacob Hansen
Label: Lifeforce Records

Hompage: http://www.fearmythoughts.com

Tracklist:
Intro

Windows For The Dead

In The Hourglass

My Delight

Sweetest Hell

Dying Eyes

Sadist Hour

The Masters Call

Ghosts Of Time

Satisfaction Guaranteed

Tie Fighting

…Trying To Feel

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