FATE: Ghost From The Past

Melodischer, packender Hard Rock wie er sein muss!

Trotz dem starken Comebackalbum V vor mittlerweile auch wieder sechs Jahren tat sich bei den Dänen FATE nicht wirklich viel. Zudem waren auch noch diverse Besetzungswechsel zu verkraften und die Zeit strich eben ins Land. Um so besser, dass die Band die Flinte nicht ins Korn geworfen hat und nun mit Ghost From The Past zurück ist.

Auch darauf finden Fans genau das, was sie von ihren Faves erwarten dürfen. Melodischen, kraftvollen Hard Rock mit eingängigen, aber nicht ausgelutschten Hooklines, und immer mit der notwendigen Dosis Härte. Man glaubt fast, dass nach den ersten Takten die Außentemperaturen gewaltig steigen müssten, und obwohl das leider nicht der Fall ist, stellt sich zumindest im warmen Büro ein leicht sommerliches Feeling an.

Dass es nach wie vor Songwriter gibt, die sich trauen, ihren Opener Children Of The Night zu nennen und dann im Chorus sogar noch ein unverfrorenes …in their hearts, a burning desire anzuhängen, welches im Hard Rock-Klischeehandbuch gleich links oben steht, ist tatsächlich eine Unverfrorenheit! Da die dazu gehörige Melodie aber astrein ist, sehen wir mal mit einem weinenden Auge darüber hinweg. Auch sonst gibt es textlich natürlich keine Sozialstudien, sondern eben der übliche Quark aus dem Rock ´N´ Roll-Fundus der Achtziger. Aber hey: So war das halt damals, und alte Traditionen behält man eben bei! Im Vordergrund stehen nun mal die Hooklines, und die treffen sehr oft ins Schwarze, zumindest im Graubereich sind sie eigentlich durchweg angesiedelt. Der neue Gitarrist nennt sich übrigens Torben Enevoldsen und macht ebenfalls einen prima Job. In einer Band, die früher u.a. Mattias IA Eklundh (FREAK KITCHEN) in den Reihen hatte, ist das wohl Voraussetzung.
13 Songs und eine Spielzeit von einer knappen Stunde sind natürlich eine Menge Holz, daher ist es abzusehen, dass nicht jeder Track zum Monster wurde – aber den Großteil der Konkurrenz lassen FATE dennoch im Schatten stehen. Da die Dänen nie zu süßlich agieren, macht Ghost From The Past einfach Spaß und Songs wie der erwähnte Opener, das sphärische At The End Of The Day, Miracle oder der Smasher All That I Want sind perfekte Lehrbeispiele, wie man melodischen Hard Rock zockt. Bands wie die hochgelobten, immer etwas zu sehr auf gefällig getrimmten H.E.A.T klatschen FATE jedenfalls im Vorbeicruisen an die Wand!

Bei so vielen Songs ist es wie erwähnt aber absehbar, dass nicht jeder Einzelne davon killt, und so hätte es meiner Meinung nach gut getan, Ghost From The Past um zwei bis drei Songs zu kürzen, da im hinteren Drittel dann doch etwas die Puste ausgeht. Murder z.B. bringt die Scheibe nicht wirklich weiter, und auch das darauf folgende The Last Time gibt es zuvor in ähnlichem Stil, aber in besserer Qualität. Das ändert selbstverständlich nichts an der Tatsache, dass das sechste Album von FATE der Biografie keine Schande macht und dem Vorgänger absolut ebenbürtig ist. Wer auf Hard Rock mit Dampf und schmissigen Melodien steht, sollte sich diese Dosis jedenfalls gönnen!

Veröffentlichungstermin: 25.11.2011

Spielzeit: 59:06 Min.

Line-Up:
Dagfinn Joensen – vocals
Torben Enevoldson – guitar
Peter Steincke – bass
Mikkel Henderson – keys
Jens Berglid – drums

Produziert von Band & Thomas Pedersen
Label: AOR Heaven

Homepage: http://www.fatetheband.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/fatetheband

Tracklist:
01. Children Of The Night
02. Miracle
03. Seeds Of Terror
04. Fear Of The Stranger
05. At The End Of The Day
06. All That I Want
07. Follow Your Heart
08. Daddy´s Girl
09. Moving On
10. Murder
11. The Last Time
12. I Believe In Rock ´N´ Roll
13. The Other Side

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