DREAM DEATH: Back from the dead

Diese Zusammenstellung von Demos ist ganz klar ein Stück Musikgeschichte, für alle Doomer und erstrecht die PENANCE-Fans, ein Geschenk und Pflichtkauf. Aber auch Freunde des 80er US-Metal finden hier ein Stück Zeitgeschichte und lassen die guten alten Zeiten (ja ja…) wieder aufleben

Damals war alles besser, ja ja! Man hat fleißig und leidenschaftlich Tapetrading betrieben, nix mit MP3s saugen und so… Leider wird der Stolz auf die Sammlung immer wieder etwas getrübt weil die guten alten Tapes nur noch rauschen und leiern und man sich kaum noch traut sie anzufassen. Aber zum Glück gibt es hin und wieder mal Leute, die solche Sammlerstücke auf CD packen und somit auch der Born too late-Generation diese Perlen zugänglich machen.

So hat es nun auch DREAM DEATH erwischt. Ein Name, der Unwissende schnell an eine alte Thrash oder frühe Death-Metal-Band denken läßt. Falsch, bei diesem Namen sind es die Hardcore-Doomer, die in schwerfällige Träume verfallen. DREAM DEATH ist die Band, aus der Ende der 80er die Kult-Doomer PENANCE
entstanden sind. Anfangs immer etwas im Schatten der großen US-Doomer wie TROUBLE
und SAINT VITUS
prägten PENANCE ebenso stark die späteren Doom-Acts.

Auf Back from the dead bekommen wir nun die ersten drei Demos präsentiert. Die Songs des ersten Demos vom Frühling 1986 begrüßt einen dann gleich mit amtlichem Grundrauschen und typischen Proberaum-Sound. Wie damals in der guten alten Zeit… Sealed in blood und Rhaizes shadows rocken amtlich los, sicher denkt man nicht sofort an eine Doom-Band. Stark vom Stil der 80er US-Metal-Bands geprägt geht es hier tempomäßig recht flott zu. Man hört, dass es der Band egal ist wohin man sie steckt, sie zocken ihre eigene Vorstellung von brutalem Metal runter. Meet my maker aber ist dann schon ein krasses Stück schwerfälliger, etwas wirr gespielt mit zahlreichen Breaks. Wolfes bane erinnert dann deutlich daran, wie nahe die frühen DREAM DEATH doch bei TROUBLE lagen, der Song hätte auch auf The skull stehen können. Auch Under the blood red moon geht stark in diese Richtung. Dream Death schließt das Kapitel zünftig ab, ist eine fast thrashige Uptempo-Nummer.

Das Ende `86 erschienene Demo More Graveyard Delving bescherte DREAM DEATH dann schon mehr Beachtung. Das Intro Journey into mystery wälzt sich noch im TROUBLE-Stil aus den Boxen, Back from the dead zieht dann aber wieder mächtig an und rumpelt fast speedmetallisch los. Der Sound auf diesem Demo ist schon weitaus besser, aber das Alter der Aufnahmen hört man natürlich deutlich. The elder race erinnert dann schon mehr an den zukünftigen Sound der ersten PENANCE-Platten. Method to madness kommt dann wie eine schnelle Ohrfeige und könnte auch auf den S.O.D. -Scheiben stehen. Mit Bitterness & hatred schließt ein Mix aus Doomwalze und Uptempo das Demo ab. Als reine Doom-Band konnte man DREAM DEATH bisher sicher nicht bezeichnen, auch wenn dieser zukünftige Sound immer wieder durchdrückt. Mich erinnert das Ganze auch sehr an eher langsamere US-Metal-Bands wie DAMIEN THORNE
auf Sign Of the Jackal, die sich zufällig vor kurzem mal wieder bei mir gedreht hat. Auch der Gesang von Brain Lawrence, der damals auch die Gitarre schrubbte, klang sehr nach einem typischen US-Metal-Shouter.

Bisher als beständiges Dreierpackage unterwegs mit Brain (Vocals, Guitars), Ted Williams am Bass und Mike Smail an den Drums kam mit Terry Weston eine zweite Gitarre dazu. Der erste Longplayer Journey into mystery
erschien 1987 und im Zuge der Aufmerksamkeit, die der fruchtbaren und weitestgehend schubladenfreien Metal-Scene um Pittsburgh entgegen gebracht wurde, hatten auch DREAM DEATH endgültig ihren festen Platz. Anstatt eine weitere LP nachzuschieben kam dann aber 1988 wieder ein Demo, diesmal mit neuem Basser Rich Freund. Ode to sorrow zeigte dann erstmal mehr als deutlich, wohin die Reise zukünftig gehen sollte. Mit The unseen wälzte sich zum ersten Mal echter Doom-Sound aus den Boxen. Gelegentlich das Tempo etwas anziehend brachte der Song Schwerfälligkeit mit dem ungestümen Sound der Anfangstage in Einklang. Zäh, krank und wunderbar schräg stürzt einen der Track in tiefe Depressionen. A wayfarer`s tale bringt den Sound der Band dann auf den Punkt. Immer noch durchaus etwas mit TROUBLE zu vergleichen scheuen sich DREAM DEATH nicht, hier und da ein paar Disharmonien einzustreuen oder den Mittelteil bitterböse grooven zu lassen. Da ist es kaum ein Wunder, dass diese beiden Songs es auch auf das PENANCE-Debut The road less travelled geschafft haben. Auch Brain hat nun seine ganz eigene schräge Gesangslinie gefunden die einen Großteil der Stimmung ausmacht. Born to suffer steht dem in nichts nach, ein Klassiker der Doom-History. Der damals professionelle Sound tat sein übriges.

Diese Zusammenstellung ist ganz klar ein Stück Musikgeschichte, für alle Doomer und erstrecht für PENANCE-Fans, ein Geschenk und Pflichtkauf. Aber auch Freunde des 80er US-Metal finden hier ein Stück Zeitgeschichte und lassen die guten alten Zeiten (ja ja…) wieder aufleben. Abgerundet wird das Teil mit einem amtlichen Booklet mit allen Texten und einem ausführlichen Kommentar von Sänger Brain.

Zu kriegen ist Back from the dead beim gut sortierten Doom-Mailorder des Vertrauens oder einfach beim Label.

Veröffentlichungstermin: 12.12.2004

Spielzeit: 78:27 Min.

Line-Up:
Demo 1 und More graveyard delving:

Brain Lawrence – Vocals, Guitars

Ted Williams – Bass

Mike Smail – Drums

Demo Ode to sorrow:

Brain Lawrence – Vocals, Guitars

Terry Weston – Guitars

Rich Freund – Bass

Mike Smail – Drums

Produziert von Mike Smail
Label: psycheDOOMelic Records

Homepage: http://www.pipedreamprod.com/penancehome.html

Email: smail34@alltel.net <smail34@alltel.net>

Tracklist:
Demo 1

1. Sealed in blood

2. Rhaizes shadows

3. Meet your maker

4. Wolves bane

5. Under the blood red moon

6. Dream Death

More graveyard delving:

7. Journey into mystery / Back from the dead

8. The elder race

9. Method to madness

10. Bitterness & hatred

Ode to sorrow:

11. The unseen

12. A wayfarer`s tale

13. Born to suffer

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