Jedes Album hat seine Domina! Bei Techno Werken ist das der Computer, bei Blasmusik vermutlich die Tuba und bei Heavy Metal die verzerrte E-Gitarre. Deshalb liebe ich diese Musik. Ab und zu übernimmt auch der Gesang den dominanten Teil eines Albums. Auch nicht schlecht. Wenn aber elektronische Sounds wie z.B. das Keyboard die Oberhand gewinnen, habe ich ein Problem. „Modus Operandi“ von DIVERCIA ist so ein Fall. Gitarren sind vorhanden, fungieren aber als Rhythmusinstrumente, im Hintergrund das Schlagzeug, dass unaufhörlich Double Bass Teppiche ausrollt, im Vordergrund ein Sänger, der nicht mal einem Glücksbärchen einen Schreck einjagen könnte und allgegenwärtig das nervende Möchtegern-Orchester namens Keyboard. Hinter der Band steckt die fixe Idee, die Stilmittel von HIM, Dimmu Borgir und Nightwish zu kombinieren. Heraus kommt ein Album, das durchaus nicht schlecht ist, aber irgendwie auch nicht wirklich Potential hat. Klar, im Moment könnte „Modus Operandi“ einschlagen wie eine Bombe, sind doch die überproduzierten Werke der genannten Bands hoch im Kurs. Bei mir zündet jedoch garnix! Vokalist Jyri Aarniva klingt wie eine Mischung aus Joey Ramone und Tom Petty, die Songs versprühen soviel Energie wie ein getauter Schneeball und auch die Abwechslung zwischen den Songs kommt viel zu kurz. Naja, vielleicht hat die Band mehr Erfolg bei der, von Schmuse-Sex träumenden weiblichen Bravo-Generation.
Jens Koch
Spielzeit: 52:13 Min.
Line-Up:
Jyri Aarniva (v.)
Jarno Laakso (g.)
Sami Inkiläinen (g.)
Jukka Hoffrén (b.)
Jarno Hänninen (key.)
Janne Hänninen (d.)
Label: Hammerheart Records
Tracklist:
Lead In
Transylvanian (Love)
Everlasting
The Heart Of Atlantis
As Mist Descends
Modus Operandi
To Forgive
Hollowed
Eighthundred and Seventynine
Vaya Con Diablos
Planeteer