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DEVILLE: Come heavy sleep

Mir gefällt "Come heavy sleep" besser als der Großteil der typischen Stoner-CDs, die Spaß machen, aber nach drei Durchgängen nichts mehr zu erzählen haben.

Mit ihren coolen Songs auf der Split-CD mit SERGEJ THE FREAK hatten die Schweden DEVILLE vor gut drei Jahren einen guten Einstand, auf dem die Band aus Malmö aber noch deutlich mehr auf den recht ausgefahrenen Highways des klassischen Gute Laune-Stoner Rock unterwegs waren. Wohin führen die Wege des ersten Longplayers, der eigentlich als EP geplant war und im Studio zu einem ganzen Album wuchs?

Schnell wird klar, dass sich das nicht mit einem Durchlauf beantworten lässt. Gibt man Come heavy sleep genug Zeit, dann kann man fair an die Scheibe rangehen. Wo DEVILLE auf der Split noch mit einem dicken Pickup recht relaxt über die schwedischen Highways gedröhnt sind, rollen sie nun im Stop-and-go etwas frustriert bei miesem Wetter über die Öresundbrücke. Die Coolness der alten Songs haben DEVILLE eingetauscht gegen eine melancholische Schwerfälligkeit, die oft an harte Grunger erinnert wie SOUNDGARDEN und vor allem ALICE IN CHAINS, wozu auch sehr die Gesanglinien von Andreas Bengtsson beitragen. Bei Songs wie Earthburn oder Rise above muss man sehr schnell an die Seattle-Depries denken. Löst sich der Stau etwas auf, dann rollen die Schweden doch mal energischer voran, grooven ordentlich und geben stellenweise auch mal richtig Gas. Aber auch hier findet sich immer eine leichte Sperrigkeit. Wer gern locker-flockigen Stoner Rock hört, der wird Come heavy sleep eher nicht die notwendige Aufmerksamkeit gönnen und an psychedelischen, schwermütigen Spielereien wie Black dawn oder Far beyond wenig Freude finden. Kommissar Wallander-Fans hingegen werden diese herrlich drückende, doomige Stimmung lieben, wie man sie nur in schwedischen Filmen finden kann.

Durch diese immer etwas gebremste Stimmung kann man Come heavy sleep kaum zum Nebenherhören empfehlen. Mag man es etwas melancholisch bis depressiv, dann fühlt man sich bei den aktuellen DEVILLE hingegen sehr wohl. Hätten ALICE IN CHAINS eine Stoner Rock-Scheibe gemacht, dann wäre das wohl Come heavy sleep geworden. Echte Klassiker haben DEVILLE hier nicht anzubieten, aber dafür schaffen sie es, aus dem Stoner-Einheitsbrei herauszurollen. Mir gefällt Come heavy sleep besser als der Großteil der typischen Stoner-CDs, die Spaß machen, aber nach drei Durchgängen nichts mehr zu erzählen haben.

Veröffentlichungstermin: 29.02.2008

Spielzeit: 50:02 Min.

Line-Up:
Andreas Bengtsson – Guitars, Vocals
Martin Hambitzer – Guitar, Backing Vocals
Markus Εkesson – Bass
Markus Nilsson – Drums

Produziert von Deville
Label: Buzzville Records

Homepage: http://www.deville.nu

Email: info@deville.nu

Tracklist:
1. Intro
2. Sunset capricorn
3. Come heavy sleep
4. Black dawn
5. Deserter
6. Stillborn
7. Earthburn
8. Open gates
9. Into the smoke
10. Sweet blood
11. Far beyond
12. Rise above
13. Outro

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