Ganz schön produktiv sind DESTROY MY BRAINS zuletzt gewesen. Schließlich ist das aktuelle und insgesamt vierte Album “Tormented” bereits das dritte Album binnen zwei Jahren. Dabei hätten sich die Kanadier gerne auch etwas mehr Zeit nehmen können, um ausgefeilter an das Sogwriting ihrer meist über zehn Minuten langen Songs herangehen zu können.
DESTROY MY BRAINS fehlt es an Dynamik
So wirken die Songelemente im eröffnenden Titeltrack teilweise nur aneinandergereiht. Auch ist das Riffing einfach gehalten und droht, den Hörer einzulullen, wenngleich gegen Ende das Drumming von Jadan Paluck den Hörer gut aufzurütteln vermag. Dem Mangel an ausgetüfteltem Songwriting versucht die Band weiterhin durch Samples-Spielereien zu entgehen – wie etwa in “Drown”. Doch auch das ist etwas zu wenig, um mehr Dynamik in die langen Sludge / Doom Metal-Songs zu bringen – vor allem, wenn Songs noch träge ausfaden.
“Tormented” hätte mehr Entwicklungszeit nicht geschadet
Hinzu kommen Ecken und Kanten, die mich sonst weniger stören, aber im Falle von DESTROY MY BRAINS doch ein unbequemes Gefühl hinterlassen. Da ist zum einen die höhenlastige und (zu) dreckige Produktion, welche die Musik verwaschen klingen lässt. Und zum anderen ist es der auf Dauer unangenehme hohe Hardcore-Schrei-Gesang von Jarret Beach. Dennoch ist “Tormented” ein nettes Genre-Scheibchen, dem aber mehr Entwicklungszeit – und ja, Liebe zum kompositorischen und klanglichen Detail nicht geschadet hätte.
Veröffentlichungstermin: 27.09.2022
Spielzeit: 48:00 Min.
Line-Up:
Jarret Beach – Gitarre & Gesang
Jadan Paluck – Schlagzeug
Chase Shorter – Gitarre
Rob Hayman – Bass
Label: Eigenproduktion
Mehr im Netz: https://destroymybrains.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/DMBdestroymybrains
DESTROY MY BRAINS “Tormented” Tracklist
1. Torment
2. Scumbag (Audio bei YouTube)
3. Drown
4. Fuck My Life
5. Destroy Yourself (Audio bei Bandcamp)