DESPISED: And Demons Have Become Our Gods [Eigenproduktion]

Zumeist solider Melodic Death- / Thrash-Verschnitt, nur mangelts noch an Ideenvielfalt gepaart mit Zielstrebigkeit.

Gut Ding will Weile haben. Nicht ganz zehn Jahre hat es von der Gründung bis zum ersten Full-Length-Album gedauert. Tatsächlich können wir bei dieser Zeitspanne einen Schnellschuss ausschließen – dass viel Zeit und vor allem viel Denkarbeit in “And Demons Have Become Our Gods” geflossen sind, ist offensichtlich. Von den unheilschwangeren Instrumentalstücken, die einen atmosphärischen Rahmen um die Veröffentlichung spannen, bis zur abwechslungsreichen Konzeption zwischen Melodic Death Metal und Thrash-Ausflügen präsentieren DESPISED ein durchaus appetitanregendes Gedeck.

Dessen Komposition ist überdies ausgewogen zwischen Melodie und Härte gestaltet, wobei THE BLACK DAHLIA MURDER vermutlich am deutlichsten ihren Stempel hinterlassen haben. Der Klargesang von Gast Nikko Schaffranek (BLOODWORK) in “Scavengers Upon Gaias Flesh” bricht zwar mit diesem Schema, “Her Reign Of Pestilence”, “Thus Spake The Wanderer” und “War Anthem” bleiben hingegen klar beim bewährten Prinzip: morbides bis eingängiges Riffing, Tempowechsel sowie aggressive Vocals, die in Kooperation mit dem unermüdlich hitzigen Schlagzeug kaum eine Erholungspause gewähren. Soweit zum Potenzial, das unüberhörbar in dem Quintett schlummert.

DESPISED sollten langsam in die Gänge kommen

Was beim Opener “Ghosts” noch durch Groove und prägnante Leads besticht, wiederholt sich im Laufe des Albums schließlich immer häufiger. Die Ideen bleiben aus, das Material wird zum Teil übermäßig ausgeschlachtet. Warum etwa “No Lamb To Save You!” in der Sechs-Minuten-Gegend herumstreunert, weiß nur die Band selbst. Kompaktheit sowie Zielstrebigkeit zählen nicht zu den Stärken von “And Demons Have Become Our Gods”.

DESPISED haben daher noch ein Stück Arbeit vor sich, wenn sie die Szene von ihren Vorzügen überzeugen wollen. Zumeist ist das Songniveau durchaus solide, besticht hin und wieder mit starken Momenten wie im Titeltrack oder dem Solo in der AT THE GATES-Verneigung “Storms And Sirens’ Songs”. Im Gesamten reicht das ob der geringen Ideenvielfalt, den teils gestreckten Strukturen und der sehr doublebasslastigen Produktion nicht, um sich im Genre vom drängelnden Verfolgerfeld abzusetzen. Hoffen wir also, dass DESPISED so langsam in die Gänge kommen.

Veröffentlichungstermin: 01.06.2012

Spielzeit: 53:43 Min.

Line-Up:
Michael – Vocals
Dominik – Guitars
Rafael – Guitars
Sajid – Bass
Karsten – Drums

Produziert von DESPISED und Nikko Schaffranek (Mix & Mastering)
Label: Eigenproduktion

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/Despisedmetal

DESPISED “And Demons Have Become Our Gods” Tracklist

01. Nebular Shores
02. Ghosts
03. Scavengers Upon Gaias Flesh
04. No Lamb To Save You!
05. Into The Tempest
06. Storms And Sirens’ Songs
07. Her Reign Of Pestilence
08. And Demons Have Become Our Gods
09. Thus Spake The Wanderer
10. This Cosmos Of I
11. War Anthem
12. Thy Eternal Curse
13. Our Burden

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner