DELIVERANCE: River Disturbance

Sinnvolle Wiederveröffentlichung des bereits 1994 veröffentlichten und inzwischen vergriffenen Albums.

Bei River Disturbance handelt es sich um die Wiederveröffentlichung des sechsten DELIVERANCE-Albums, welches ursprünglich 1994 erschien und nun, remastered, aufgestockt mit vier Bonustracks und mit neuem Cover versehen, wieder erhältlich ist. Da das Album, wie übrigens auch die Frühwerke, schon lange vergriffen war, macht dieser Re-Release übrigens durchaus Sinn.
Laut Info zählt River Disturbance für viele Fans zu den absoluten Highlights der Band, wobei ich persönlich die beiden ersten Alben, die noch puren Thrash Metal boten und in Underground-Kreisen zurecht als kleine Klassiker bezeichnet werden, etwas bevorzuge. River Disturbance ist ausschließlich in Midtempo-Gefilden beheimatet, klingt etwas moderner, ist dafür aber auch melodischer. Der direkte Vorgänger Learn, der mich damals nicht unbedingt vom Hocker riss, wird jedenfalls ohne Probleme getoppt, das Songwriting auf River Disturbance wurde im Vergleich wesentlich spannender gestaltet. Anno 1994 war das Album definitiv ein Highlight im amerikanischen Prog Metal jenseits der aufkeimenden DREAM THEATER-Klone und das Album klingt auch heute nicht altbacken – weder was die Kompositionen, noch was die Produktion angeht.
Während viele White Metal-Bands eher durch ihre Botschaft, statt durch packendes Songmaterial überzeugten, war dies bei DELIVERANCE definitiv niemals der Fall, auch textlich verzichtet die Band damals wie heute auf die üblichen Holy Is The Lord-Platitüden. Wer die Band noch nicht kennt, der kann sich River Disturbance als eine etwas softere, melodieorientiertere Version von NEVERMORE vorstellen, auch mit COMMUNIC als Vergleich liegt man nicht ganz verkehrt.
Als Bonus Tracks wäre da zunächst einmal I Thought, welches ebenfalls bei den River Disturbance-Sessions mitgeschnitten wurde und das Niveau hält, außerdem das ebenfalls gelungene On The Fritz, welches mich vor allem gesanglich an eine härtere Version von SAVIOR MACHINE erinnert. Der Industrial-Remix von Belltown ist dann völlig überflüssig und als letzten Track gibt´s dann noch ein paar Anekdoten von Mainman Jimmy P. Brown II zu hören, ganz nett, aber nicht zwanghaft notwendig.
Wer River Disturbance bisher nicht kannte und DELIVERANCE mag, der sollte sich das Album spätestens jetzt ins Regal stellen, wer das Album bereits besitzt, muss eben mal wieder abwägen.

Veröffentlichungstermin: 31.10.2008

Spielzeit: 73:06 Min.

Line-Up:
Jimmy P. Brown II – vocals, guitar, keys
Manny Morales – bass
Jeff Mason – drums & percussion
Label: Retroactive Records
MySpace: http://www.myspace.com/thebigdlives

Tracklist:
01. Belltown
02. After I Fell
03. River Disturbance
04. Now & Then
05. Speed Of Light
06. A Little Sleep
07. Map
08. You Still Smile
09. Breathing Still…

Bonus Tracks:
10. I Thought
11. On The Fritz
12. Belltown (Hyper Remix)
13. A Word From Jimmy P. Brown II

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