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DEAD IN THE DIRT: The Blind Hole

Veganer wetzen ihre Messer: DEAD IN THE DIRT fabrizieren ein misanthropisches Grindcore-Massaker.

Wir Veganer benutzen große, scharfe Messer nur in seltenen Fällen, und wenn, dann eher um bei den kürzlich durchlebten Temperaturen eine Wassermelone grausam zu schlachten. Wenn Veganer Messersets kaufen, dann bleiben diese vermutlich lange scharf und gefährlich. DEAD IN THE DIRT, eine vegane Straight-Edge-Grind-Crust-Band aus Atlanta, Georgia, steht vermutlich auf solch große Kaliber. Sauber müssen deren Messer allerdings nicht schneiden, sie müssen nur die großen Stücke auseinandertrennen können. The Blind Hole ist wie so ein beängstigend großes, scharfes Messer und es schneidet weniger, als es hackt und dann alles in Fetzen reißt. DEAD IN THE DIRT haben nach zwei EPs ein sehr kompaktes Debütalbum parat, eines das im Vergleich zu dem von NAILS angezettelten Blitzkrieg vielleicht episch wirkt, mit seiner Länge von 22 Songs in 23 Minuten aber zu Recht akustischen Terror erwarten lässt.

DEAD IN THE DIRT haben ähnlich derb crustende Riffs parat wie ROTTEN SOUND, hauen abwechselnd treibende D-Beats, dann wieder pfeilschnelle Blast Beats raus, dass der Hörerin und dem Hörer ganz schwindlig wird. The Blind Hole ist ein einziger, krasser Brocken, der zwar immer wieder mit eingängigen Riffs und Moshparts aufwartet, aber doch zu einem relativen Chaos verkommt. Das heißt aber nicht, dass The Blind Hole ein schlechtes Album wäre. Es ist vielmehr ein radikales Statement, ein vor Wut ohnmächtiges Album, bei dem es rauscht, kracht und fiept, bei dem gebrüllt und geschrien wird, immer an der Grenze zur Stumpfheit und doch in all seiner Konsequenz gewitzt.

Mit You Bury Me, Cop und A Knife In The Feathers beweisen DEAD IN THE DIRT auch, dass sie richtig gute Songs schreiben können, und dank der unglaublich dreckigen, rohen Produktion von Andy Nelson klingen all diese Nummern auch schön nach einem Gesicht, das über Asphalt gezogen wird. Dass hier keine virtuosen Musiker am Werk sind, ist kein Makel, sondern passend zur düsteren, boshaften Welt, die DEAD IN THE DIRT hier exorzieren wollen. The Blind Hole ist weder ein neuer Grindcore-Klassiker noch spielt es in einer Liga mit ROTTEN SOUND, PIG DESTROYER oder NAILS, aber deren Fans sollten sich dieses misanthropische Massaker mit dem scharf gezackten Veganermesser trotzdem antun.

Veröffentlichungstermin: 9. August 2013

Spielzeit: 23:37 Min.

Line-Up:
Blake Connally – Guitar, Vocals
Bo Orr – Bass, Lyrics
Hank Pratt – Drums

Label: Southern Lord Recordings

Homepage: http://deadinthedirt.bandcamp.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/deadinthedirt

Tracklist:
1. Suffer
2. The Blaring Eye
3. Swelling
4. Strength Through Restraint
5. Idiot Bliss
6. You Bury Me
7. Skull Binding
8. Mask
9. Cop
10. No Chain
11. Will Is The War
12. Beggar
13. One More Day
14. The Pit Of Me
15. Cage
16. Starve
17. Vein
18. Pitch Black Tomb
19. The Last Nail
20. Two Flames
21. A Knife In The Feathers
22. Halo Crown

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