The Beyond, das Anfang dieses Jahres erschien, ist das reinste Freudenfest für Fans von NEUROSIS, ISIS und unter Umständen auch CONVERGE. Was dem Besitzer dieser atemberaubenden Scheibe noch fehlen dürfte, ist das erste Album der Nordschwedischen Band, das im Jahr 2001 von Rage of Achilles in einer 2000 Stück Auflage erschien. Jetzt machte sich Earache dran, das Ding wiederzuveröffentlichen, glücklicherweise ohne Bonustracks, die den Gesamteindruck nur schmälern würden.
Stattdessen wird ein intensives Stück Musik geboten, das durch Mark und Bein geht, das brutal und heavy, aber auch leise und nachdenklich ist. Der Intensitätsgrad lässt sich aber nur sehr schwer toppen. Müsste man Vergleiche ziehen, so fällt kommt man auf ISIS, wenn sie den Holzhammer benutzen würden, NEUROSIS zu Times of Grace-Zeiten und langsame CONVERGE. Eigen ist die Musik, wenn auch nicht bahnbrechend, aber in diesem Metier macht es nichts aus, wenn man so klingt, es gibt eh zu wenig von diesen psychotischen Bands. Stattdessen ist diese Gänsehautscheibe gespickt mit Details, die sie so atemberaubend machen, selbst wenn man diese nur unterbewusst wahr nimmt. Violinen, Samples, selbst Hammond-Orgeln fügen sich wunderbar ein.
Was leider nur stiefmütterlich behandelt wurde ist die dumpfe Produktion, die alles ein bisschen matt wirken lässt. Dem Hörvergnügen tut dies trotzdem keinen Abbruch, denn CULT OF LUNA zeigen sich als die reinsten Hypnotiseure, die nach dem hören dieser CD alles mit Dir anstellen können. Nach dem Opener The Revelation Embodied liegt man regungslos da, Hollow vertreibt die schönen Gedanken und spätestens bei Sleep wird der Wille gebrochen bevor der Hörer nach The Sacrifice wieder ins Leben torkelt. Da leuchtet keine Sonne mehr, jeder Schrei wird zur Katharsis und jedes Riff reinigt die Seele.
Cult of Luna ist um noch um eine Ecke besser, als das Zweitwerk der Band und zeigt eine kreative Einheit, die mit ihren Songs das Herz berühren und die für Fans der oben genannten Bands unentbehrlich ist, selbst wenn es bis zur Klasse von Alben wie Times of Grace, Through Silver in Blood oder auch Oceanic noch ein Stück hin ist. Sie werden aber ihren Weg machen, daran besteht nicht der geringste Zweifel.
VÖ: 4. August 2003
Spielzeit: 60:25 Min.
Line-Up:
Klas Rydberg – Vocals
Erik Olofsson – Guitar
Thomas Hedlund – Drums
Magnus Lindberg – Sound Engineering
Johannes Persson – Guitar
Andreas Johansson – Bass
Label: Earache
Homepage: http://www.cultofluna.com
Email: cultofluna@hotmail.com
Tracklist:
1. The Revelation Embodied
2. Hollow
3. Dark Side of the Sun
4. Sleep
5. To be Remembered
6. Beyond Fate
7. 101
8. The Sacrifice