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CRYPTOPSY: None so Live

Was für die Durststrecke bis zum nächsten Kanada-Urlaub

Meine Mentoren, Götter und Lieblinge CRYPTOPSY lassen mit ihrem neuen Studioalbum zwar immer noch auf sich warten, aber wenigstens gibt es jetzt auch so neuen Stoff zu hören. Die Songs dürften zwar den Fans schon hinlänglich bekannt sein, aber die kranken Kanadier schaffen es, jeden selbst noch so oft gehörten Song aufs Neue interessant zu gestalten. Ja, ein Live-Album der Death Metal-Unikate CRYPTOPSY macht doch Sinn! Warum es Sinn macht, kann ich euch gerne sagen.

Zunächst sollten alle Menschen dieser Welt mal in den Genuss einer atemberaubenden Live-Show dieser Band kommen, wenn schon nicht auf einem Konzert, dann wenigstens auf Konserve. Denn wie diese Band ihre genialen Stücke darbietet ist ein Naturereignis. Schneller als auf CD, genauso tight und sauber werden alle ihre Schaffensperioden berücksichtigt. Desweiteren lassen CRYPTOPSY es sich nicht nehmen, mal ganz spontan ein anderes Solo einzubauen, welches dann einfach das auf der Scheibe toppt. Und der dritte Grund ist einfach die hammermäßige Stimme von Martin Lacroix, die kraftvoller und ausdauernder ist, als die von Lord Worm und Mike di Salvo zusammen.

Das Tracklisting an sich ist eh schon allererste Sahne, von Klassikern wie “Phobophile”, “Crown of Horns” und “Defenestration” bis hin zu den neueren Stücken “We Bleed” und dem unschlagbaren “Cold Hate, Warm Blood” wurde jede Schaffensperiode der Band berücksichtigt. Am besten kommen jedoch die Songs von “None so Vile” und “Whisper Supremacy” rüber, weshalb wahrscheinlich auch darauf das Hauptaugenmerk gelegt wurde.

Nachdem die Musiker, allen voran Basser Eric Langlois und Drummer Flo Mounier, eh nicht von dieser Welt sind ist es nur zu gerecht auch mal ein Drumsolo – übrigens geschickt in “Graves of the Fathers” eingebaut – hören zu dürfen/müssen. Und das dürfte so ziemlich jeden anderen Drummer zur Verzweiflung treiben. Wie schafft ein Mensch so etwas? Auch seine restliche Performance ist atemberaubend, am besten anhören und staunen.

Das einzige, was ich zu bemängeln habe ist die Tatsache, das CRYPTOPSY – gerade auf “And then You’ll Beg” einige Perlen haben, die hier nicht verwendet wurden und dass 50 Minuten für ein Live-Album dieser Band keineswegs ausreichend sind. Schade – aber dadurch freuen wir alle uns jetzt um so mehr auf das kommende Studio-Album, selbst wenn wir noch eine lange Durststrecke vor uns haben.

VÖ: 19. Mai 2003

Spielzeit: 51:49 Min.

Line-Up:
Martin Lacroix – Vocals

Jon Levasseur – Lead and Rhythm Guitars

Alex Auburn – Rhythm, Lead Guitars and Vocals

Eric Langlois – Bass

Flo Mounier – Drums and Backing Vocals

Label: Century Media

Homepage: http://www.cryptopsy.net

Tracklist:
1. Intro

2. Crown of Horns

3. White Worms

4. We Bleed

5. Open Face Surgery

6. Cold Hate, Warm Blood

7. Phobophile

8. Shroud

9. Graves of the Fathers

10. Drum Solo

11. Defenestration

12. Slit Your Guts

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