CROTCHDUSTER: Big fat box of shit

Ein Hund hinter dem Schlagzeug? OBITUARY und CHER? Ein postmoderner Klangangriff? Hier können nur die genialen Spinner von CROTCHDUSTER am Werk sein…

Tja, endlich gibt es die ultimative Hilfe für alle, welche entweder zu den Jammerlappen à la es gibt einfach keine Innovation mehr im Metal oder zu denjenigen gehören, welche sich gerade auf dem kalten Entzug befinden und sich weder Pornos noch Drogen reinpfeifen dürfen. CROTCHDUSTER kurieren alle beide, denn Big fat box of Shit bietet den wohl kuriosesten Metal-Trip des Jahres in anständiger Produktion.

Im CROTCHDUSTER-Universum finden die verschiedensten Stilrichtungen in einem wilden Wirrwarr zusammen. Es wird abgefahren-verrückt und technisch versiert musiziert, wie man es auch von Bands wie MR. BUNGLE, KRUEGER 23 oder den göttlichen ELECTROCUTION her kennt. Vom Humor her wähnt man sich hingegen eher bei MAMBO KURT, doch sind die verrückten Amis insgesamt stark analfixiert und geben beinahe permanent pornographische Weisheiten von sich, welche in Zeilen wie I love bunnies / I love pink / I love my mom´s underpants / Especially when they stink / I love rainbows gipfeln. Gewisse Comedy-Anleihen sind dann auch ähnlich abartig wie diejenigen von den JERKY BOYS oder WEIRD AL YANKOVIC.

Anspieltipps zu geben ist hier mit Fug und Recht nicht möglich, da sämtliche Songs mit wilden Stileskapaden ausgestattet sind. In Cain sings the Blues treffen CAPTAIN FUTURE-Soundtrack-Anleihen auf WALTARIs Yeah! Yeah! Die! Die!-Feeling. Let me into Starfish Land verwurstet knackigen 70s Funk, Melodic Metal und Grindcore zu einer kakophonischen Kreatur und in Mammal Sauce gehen Hip Hop, Death Metal-Gebolze, AOR-Gesülze und eine Voice-Box Stimme à la CHER und GIGI D´AGOSTINO eine unheilige Allianz ein. Gegen Ende von Crotchopus schießen CROTCHDUSTER dann endgültig den Vogel ab: Nach gepflegter Darbietung von OBITUARY-mäßigen Todesstahl verlesen die Jungs ein Hatemail, welches sie bekommen haben – unter anderem von einer peinlichen (fiktiven?) Black Metal-Band, deren Demotape auch noch zehn Sekunden lang vorgespielt wird.

Fazit: Wahnsinnig bizarr, wahnsinnig abwechslungsreich. Wer eingängige Melodien und gutes Songwriting schätzt, wird hier garantiert nicht fündig und bekommt schon während dem ersten Song einen kreativen Nervenzusammenbruch. Etwas anderes konnte man von dieser postmodernen Klangangriff auch nicht erwarten.

Veröffentlichungstermin: 11.07.2005

Spielzeit: 41:54 Min.

Line-Up:
Fornicus Fuckmouth McFlappy: Vocals, Gitarre

Slippery Jim: Vocals

Cain: Drums

Produziert von Cain und Doctor Bronze
Label: Willowtip / Earache Records

Homepage: http://www.crotchduster.com

Email: Crotchduster666@aol.com

Tracklist:
1. True Nature of Williams

2. Big Top Williams

3. Cain Sings The Blues

4. Let Me Into Starfish Land

5. Mr. Indigent Erection

6. Mammal Sauce

7. Jogging In Hell Forever

8. Stars Ingenious Cooter (Live)

9. Crotchopus

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