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CP24: World Between The Lines

Thrash Metal mit Power Metal Vocals? Power Metal mit Thrash Metal Riffing? Schwer zu sagen, das ist das Problem.

Aus Deutschland kommt dieses Debüt Album. Die aus Köln stammende Band CP24 legt mit „World Between The Lines“ ein Thrash Metal Album vor, das zwiespältige Gefühle auslösen kann.

Zum einen machen die Jungs wirklich gut Musik. Das Riffing ist dynamisch, präzise und einfallsreich. Detailliert wird das ganze auch durch die vielen kleinen Fills und Variationen. Rein instrumental gesehen treffen die Jungs wirklich ein ums andere mal den Punkt. Sei es der groovende Opener „Breaking The Silence“, das treibende „Graves Of My Tears“, welches mit einem gelungenen Refrain aufwarten kann oder auch die majestätische Ballade „The Sound Outside“. Was mich bei diesem Album etwas aus der Bahn wirft, ist der Gesang. Nicht, dass Sänger Joachim Weber irgendwie falsch singen würde. Auf mich wirkt das stilistisch über weite Strecken nur einfach unpassend. Immer, wenn man gerade den Schalter auf alten Bay Area Thrash umgelegt hat, wie im sehr gelungenen „Don`t Speak“, muss man sich über den eher ins Power Metal Genre gehörenden Gesang wundern. GRAVE DIGGER fällt mir als gesangliche Parallele dazu ein. Es ist zwar schön, wenn nicht immer dieselben Klischees verwendet werden und auch widersprüchliche Elemente zusammen gefügt werden. Aber für mich bleibt es hier beim Versuch. Beide Elemente wirken auf mich wie nicht zusammen gehörend. So klingen viele Dinge auf der Platte, die einen Ansatz zur Moderne haben, auch wieder veraltet. Es baut sich einfach kein schlüssiges Flair auf. Da ist auf der einen Seite das sehr gute Thrash Riffing, auf der anderen Seite ist da dieser Power Metal Gesang und es läuft über weite Strecken, obwohl auch der Gesang ein gutes Timing und Dynamik hat, nebenher. Dadurch wirken die Lieder auch oft gleichförmig, da dieser Zwiespalt in den Vordergrund rückt. Man läuft dadurch Gefahr wirklich viele großartige Elemente, wie das melodiöse Gitarrensolo in „Rejected“, zu überhören. Auch die schnelleren Soli können sich sehen lassen und erinnern nicht selten an Kirk Hammett zu alten Zeiten, wenn man natürlich auch nicht ganz das Genie erwarten kann.

Es mag sein, dass andere mehr mit der Kombination anfangen können. Für mich raubt der Gesang der Musik die Atmosphäre. Ein Jason McMaster oder ähnlich gelagerte Sänger mit aggressiven Vocals würden in der Kombination mit der Musik für mich ein wesentlich schlüssigeres Bild ergeben und dem thrashigen Stil der Platte eher gerecht werden. Ist es jetzt Thrash Metal mit Power Metal Gesang oder ist es Power Metal mit Thrash Riffing? Ich weiß es nicht – das Dilemma wird deutlich. Allerdings kann reinhören nicht schaden, da auch der Sound wirklich lebendig ist und mit starken Mitten zu überzeugen weiß. Für sich sind auch die beide Elemente auf jeden Fall gelungen. Und vielleicht sagt dem ein oder anderen die Kombination ja zu…

Veröffentlichungstermin: 28.06.2004

Spielzeit: 45:22 Min.

Line-Up:
Joachim Weber – Vocals

Gereon Aßhauer – Guitars

Alex Bartkowski – Guitars

Frank Schwillus – Bass

Stephan Doschat – Drums

Produziert von J. R. F. & CP24
Label: Al!ve

Homepage: http://www.cp24metal.com/

Email: alex@cp24metal.de

Tracklist:
1. Breaking The Silence

2. Graves Of My Tears

3. World Between The Lines

4. Question Of Hate

5. Corroded Passion

6. The Sound Outside

7. Refusing Messiah

8. Rejected

9. Inside Of Me

10. Don´t Speak

+ DVD mit komplettem Material in Dolby 5.1 Sound

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