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CHROMA KEY: You Go Now

Eine wahnsinnig schöne Scheibe, die, im Gegensatz zu Scheiben, die mehr „Metal“ sind, einfach durch die Ambience und das in der Musik enthaltene Gefühl, vielleicht auch durch die Einfachheit der Musik besticht. Nichts für nur-Metaller. Virtuelle Höchstpunktzahl.

Rückblende: In dieser Zeit vor zwei Jahren war ich ständig mit dem Rad unterwegs – von einem Gig zum nächsten. Ständiger Begleiter war eine CD, die ich unlängst gekauft und zur Chill-Out-Musik Nummer eins gekürt hatte. Nichts tat so gut wie nach einem Konzert oder am frühen Morgen nach einer durchzechten Nacht CHROMA KEYs Erstwerk „Dead Air for Radios“ zu hören.

Zurück in den Sommer 2000. CHROMA KEYs zweite Platte „You Go Now“ liegt vor mir. Kevin Moore, der Mann hinter dem Farbennamen, hat wieder ganze Arbeit geleistet: „You Go Now“ ist ruhig geworden, vielleicht sogar noch einen Tick ruhiger als „Dead Air for Radios“, aber es entspricht dem, was ich erwartet hatte: eine Verfeinerung des auf der letzten Scheibe begonnenen Stils.

Auf “You Go Now” ist nahezu alles elektronisch

Bezeichnen könnte man diesen als eine Mischung aus Pop, Trip Hop und elektronischer Ambient-Musik – Musik für das Herz, nicht für den Kopf. Alles ist sehr einfach, sehr klar. Vergleichbar ist dieser Stil vor allem mit CHROMA KEY, eine gewisse Ähnlichkeit zu Moores letztem Song mit DREAM THEATER („Space-Dye Vest“) ist ebenfalls da. Auch MASSIVE ATTACK klingen irgendwie ähnlich.

Das Ganze hat nur noch insofern etwas mit Metal etwas zu tun, als dass Kevin Moore früher mal bei DREAM THEATER gespielt hat. Auf „You Go Now“ gibt es nicht mal ein richtiges Schlagzeug – hier ist, bis auf die Stimme und ein paar Gitarreneinlagen, alles elektronisch.

“You Go Now” ist eine wahnsinnig schöne Scheibe

Die Stimmung wird äußerst stark angereichert durch Stimmen-Samples, vor allem solche von einer alten Platte mit NASA-Funksprüchen. Diese Gespräche unterstreichen das Gefühl vom Alleinsein, das laut Moore den Hauptteil von „You Go Now“ ausmacht.

Die zum Teil langsam wackelnden Rhythmen, z.B. von „Lunar“, eignen sich vorzüglich als Soundtrack zur Autofahrt in die untergehende Sonne. Eine wahnsinnig schöne Scheibe, die, im Gegensatz zu Scheiben, die mehr „Metal“ sind, einfach durch die Ambience und das in der Musik enthaltene Gefühl, vielleicht auch durch die Einfachheit der Musik besticht. Nichts für nur-Metaller.

Virtuelle Höchstpunktzahl.

Veröffentlichungstermin: 26.07.2000

Spielzeit: 39:12 Min.

Line-Up:

Kevin Moore: Everything

Produziert von Kevin Moore & Steve Tushar
Label: Massacre Records

CHROMA KEY “You Go Now” Tracklist

1. Get back in the car
2. Another permanent address
3. Nice to know
4. Lunar
5. When you drive
6. Subway
7. Please hang up
8. Astronaut down
9. You go now

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