CATTLE DECAPITATION: Monolith Of Inhumanity

Irrer sind nur ANAAL NATHRAKH: CATTLE DECAPITATION und ihr überraschend melodisches, aber wie üblich hässliches fünftes Album "Monolith Of Inhumanity".

Freundlich ist was anderes, aber das erwarten wir von CATTLE DECAPITATION natürlich auch gar nicht. Brutaler und misanthropischer als die Band aus Kalifornien sind nur wenige, Monolith Of Inhumanity zementiert diesen Status mühelos, nicht ohne darüber hinweg zu täuschen, dass The Harvest Floor dann doch alleine schon wegen seiner letzten beiden Songs besser war. Aber das war es auch schon mit der Nörgelei. Die Verbindung aus akustischem Hass, niveauvoller instrumentaler Darbietung und rücksichtsloser Raserei geht auch auf dem fünften Album von CATTLE DECAPITATION auf, mit dem kleinen Unterschied, dass sie rein objektiv gesehen als Songschreiber immer besser und sicherer werden, und heute auch Wiedererkennungswert in ihren Stücken haben. Aus dem stumpfen Gehacke der frühen Zeiten, ist mittlerweile ordentlich komponierte Musik geworden, die eine gewisse Spontaneität nicht missen lässt.

So vom Hass zerfressen die Musiker erscheinen, so sehr haben sie sich im Griff, sie verlieren sich nicht in endlosen High-Speed-Teilen, sondern schaffen abwechslungsreichen Death-Grind zwischen teils recht schleppenden Grooves, Mosh-Parts und natürlich Blast Beats. Neu ist das natürlich nicht, auch nicht besonders aufregend, aber CATTLE DECAPITATION wissen, wie sie den Hörer immer wieder packen können. Mit Dead Set On Suicide und Projectile Ovulation gibt es brachialen Wahnsinn zu hören, A Living, Breathing Piece Of Defecating Meat, Gristle Licker und Lifestalker wird die Musik der Vier auch mal etwas eingängiger und sogar ein wenig melodisch, und The Monolith ist finster und pechschwarz und leitet bedrückend in die abschließende Hinrichtung Kingdom Of Tyrants ein. Gerade die Gitarrenarbeit fällt an Monolith Of Inhumanity positiv auf, Gitarrist Josh Elmore leitet mit seinen Riffs und Leadgitarren sicher durch das Album, sorgt mit vielen Ideen für hohe Abwechslung. Auch Schlagzeuger Dave McGraw hat keine Mühe mit seinen teils komplexen Rhythmen die Songs auf ein hohes Level zu heben. Der Gesang von Travis Ryan ist in den hohen Lagen etwas gewöhnungsbedürftig, das tiefe Gebrüll ist wie üblich animalisch und boshaft.

Monolith Of Inhumanity ist durch seine Agenda um Längen ernster als der übliche US-Death-Grind, er ist auch ernstzunehmender. Mittels der starken Produktion von Dave Otero und dem an eine Abart von 2001: Odysse im Weltall erinnernden Artwork zeigen sich CATTLE DECAPITATION also wieder von ihrer Schokoladenseite und haben intelligenten Death-Grind für diejenigen parat, denen die Botschaft genauso wichtig ist, wie die Musik. Und die ist in beiden Hinsichten geradezu hässlich und pervers, das übertreffen ansonsten nur ANAAL NATHRAKH. Monolith Of Inhumanity ist klar ein abermals gelungenes Album, objektiv gesehen vielleicht das beste von CATTLE DECAPITATION, wie eingangs erwähnt ist es mit The Harvest Floor für mich persönlich allerdings nicht ganz auf Augenhöhe. Eine Empfehlung für misanthropisch gepolte Freunde extremer Musik kann allerdings bedenkenlos ausgesprochen werden.

Veröffentlichungstermin: 4. Mai 2012

Spielzeit: 42:59 Min.

Line-Up:
Travis Ryan – Vocals
Josh Elmore – Guitar
Derek Engemann – Bass
Dave McGraw – Drums

Produziert von Dave Otero
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.cattledecapitation.com/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/cattledecapitation

Tracklist:
1. The Carbon Stampede
2. Dead Set On Suicide
3. A Living, Breathing Piece Of Defecating Meat
4. Forced Gender Reassignment
5. Gristle Licker
6. Projectile Ovulation
7. Lifestalker
8. Do Not Resuscitate
9. Your Disposal
10. The Monolith
11. Kingdom Of Tyrants

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