BYFIST: Preserving the past

Die Boxen mal wieder richtig auszustauben und dabei ein wohliges Nostalgie-Feeling und Nackenschmerzen zu verbreiten, das gelingt BYFIST sehr gut.

BYFIST gibt es schon seit 85/86. Immer wieder tauchte mal ein Demo oder eine EP auf, aber die Band aus San Antonio/Texas hatte immer wieder geschickt ins Klo gegriffen und sich auf Partner und Labels verlassen, welche BYFIST jede Chance versauten, mehr als nur ein Geheimtipp zu werden. Auch mangels fehlender eigener Erfolge waren bzw. sind die Bandköpfe nebenbei mit REVEREND und DAVID WAYNE´S METAL CHURCH aktiv. Bereits 2003 hatte ich von BYFIST den nagelneuen Song Guaranteed death geschickt bekommen, der mich erfolgreich heiß machte auf den für September 2003 geplanten Release Preserving the past, welcher neben dem neuen Song alle alten Releases enthalten sollte. Man glaubt es kaum, nun im Frühling 2008 liegt das gute Teil endlich im Player.

Da BYFIST über die Jahre fleißig Basser und vor allem Sänger gewechselt haben, gibt es mit Bill Lopez, David Rees, Vikk Real und dem immer noch aktuellen Sänger Rob Steele den gesamten Gesangsverein zu hören. Da alle jedoch nicht weit voneinander entfernt liegen – hier haben die BYFIST-Leader Konsequenz gezeigt – und jeder für sich den Stempel perfekter US-Metal-Shouter verdient, freut man sich über diese dezente Abwechslung.
Auch in den Songs zeigt man beinharte Konsequenz, es gibt US-Power-Metal der alten und somit besten Schule mit wenig überraschenden Parallelen zu METAL CHURCH und REVEREND, gelegentlich zu den unvergessenen SAVAGE GRACE und auch mal deutlich zu HELSTAR. Und über all dem schwebt permanent die stählerne Faust von JUDAS PRIEST und beim neuen Song Guaranteed death denkt man schnell mal an MERCYFUL FATE. Thrashige Granaten wie Meltdown, groovende Midtempo-Kracher wie das PRIESTige Left to die oder die HELSTAR-Verbeugung Eyes of Geneva haben alles, was ein US-Metal-Song braucht: Power, Melodie, höhergelegte Vocals, treibende Drums, pumpende Bässe, messerscharfe Riffs, wilde Gitarrenduelle und noch mehr Power.
Zwar gelingt es BYFIST nicht, die genannten Größen wegzufegen. Aber um die Boxen mal wieder richtig auszustauben und dabei ein wohliges Nostalgie-Feeling und Nackenschmerzen zu verbreiten, das gelingt BYFIST mit Preserving the past sehr gut. Zwar ist auch der Sound fernab heutiger Standards, aber das erhöht eher den Wohlfühlfaktor, mangels Bucks für professionellste Recordings und mit teils 20 Jahren Alter versprühen die Songs das Flair alter Tapetrader-Tage. Wer auf den klassischen US-Power-Metal der 80er steht, der sollte eigentlich auch Preserving the past in seiner Sammlung haben, auch wenn dort bereits die verstaubten EPs und Demos stehen und es reichlich gut geklaute Passagen zu entdecken gibt.

Veröffentlichungstermin: 2008

Spielzeit: 50:43 Min.

Line-Up:
Rob Steele – Vocals
Davey Lee – Guitar
Nacho Vara – Guitar
Michael Falletta – Bass
Mike Molina – Drums

Produziert von David Lee
Label: Rock It Up Records

Homepage: http://www.byfist.com

Tracklist:
1. Mary Celeste
2. Eternal damination
3. Left to die
4. Meltdown
5. Should have known
6. Eyes of Geneva
7. Midnight mass
8. Inspiration
9. Judgement day
10. Hour glass of time
11. Love will find a way
12. Guaranteed death

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