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BONEHOUSE: The Fuse Is Lit!

Die Fördestädter beweisen erneut, dass man eine druckvoll produzierte Mischung aus Thrash Metal, Punk, MOTÖRHEAD-igen Rock´n´Roll und Hardcore erzeugen kann, ohne dass eine Stilrichtung zu dominant klingt.

Wer es gerne frickelig oder kuschelrockig mag, braucht hier keine Zeit mit dem Weiterlesen zu verschwenden, sondern kann sich gleich dem nächsten Review widmen.

BONEHOUSE kommen aus dem schönsten Bundesland der Welt – aus Schleswig Holstein. Ich sollte es wissen, denn ich bin dort geboren, lebe gerne dort und werde irgendwann auch mal dort sterben . . .

Der Fünfer machte in den nunmehr elf Jahren seines Bestehenes – neben einigen Split-CDs/EPs und Samplerbeiträgen – hauptsächlich durch die bisher veröffentlichten Alben Symmetry Of Decadence (1996), Dogbite (1997), Steamroller (1999) und Onward To Mayhem (2001) auf sich aufmerksam – und bekamen vielerorts gute (und meistens sogar bessere) Kritiken.

Auch mit Album Nummer Fünf dürfen sich Kalle Stietzel (Drums, u.a. Ex-SCAPEGOAT, Ex-GO AHEAD), Philipp Wolter (Vocals, Ex-A.L.D.I., Ex-WALLCRAWLER), Martin Bock (Bass, Ex-MLH, Ex-SUB-EFFECT), Pete Stoeckicht (Guitars, Ex-MLH, Ex-SUB-EFFECT) und Jan Späth (Guitars, spielte auch bei TRASH IN ACTION, den DESPERADOS und nebenbei auch bei FISTED SISTER – welch´ genialer Bandname ist das bitte?) derer sicher sein, denn die Fördestädter beweisen erneut, dass man eine druckvoll produzierte Mischung (erneut arbeitete die Band mit Ulf Nagel zusammen) aus Thrash Metal, Punk, MOTÖRHEAD-igen Rock´n´Roll und Hardcore erzeugen kann, ohne dass eine Stilrichtung zu dominant klingt.

Das durchweg straight-simple Songmaterial, bei dem die Band auf überflüssigen oder modernen Schnickschnack verzichtet, ist geprägt von hymnenhaften Refrains, punkiger Wut, einer fetten wie rotzrock´n´rolligen Gitarrenarbeit, aggressivem Gesang (teilweise klingt Frontschwein Philipp fast schon Death Metal-ig und wie eine Mischung aus Cronos, Pete Steele, Gary Meskil und WARPATH/RICHTHOFEN-Sänger Dirk Weiss) und mitgröhlbaren Melodien.

Die Band gibt Gas, tritt das Pedal aber nicht permanent bis zum Bodenblech durch, sondern findet immer wieder Zeit und Gelegenheit für den einen oder anderen eingängig-melodischen Part bzw. den Einbau eines auflockernden Samples.

Auch die Beteiligung von Gastsängerin Tati bei The Capitalists Are Fucking Our Mother That`s Why We´re Calling Them Motherfuckers (ich fordere hiermit offiziell den Grimme-Preis für den, der sich diesen Songtitel ausgedacht hat),
der Einbau von Pianoklängen (am Ende von Stomp It) und das wirklich coole
Ode To The Unbroken-Instrumental lockern das Ganze hörbar auf.

Auch textlich labert die Band nicht lange rum oder verpackt böse Worte auf nette Art und Weise. Nein, hier gibt es – was für manche durchaus etwas plump, banal und plakativ klingen dürfte – gleich was auf die Omme. Man rechnet u.a. mit Politikern, Polizisten, Poserrockern und Bill Gates gnadenlos ab, probt den Aufstand, eiert nicht lange rum und kommt zackig auf den Punkt.

Und genau einen solchen mach´ ich jetzt auch. Eine geile Scheibe der – zusammen mit den Kollegen von SMOKE BLOW – besten Band des nördlichsten Bundeslandes, die beweist, dass guter Hardmetalcore nicht nur aus New York kommen kann.

Veröffentlichungstermin: 18.10.2004

Spielzeit: 44:01 Min.

Line-Up:
Kalle Stietzel (Drums)

Philipp Wolter (Vocals)

Martin Bock (Bass)

Pete Stoeckicht (Guitars)

Jan Späth (Guitars)

Produziert von Ulf Nagel, Björn-Ulf Seiz & Bonehouse
Label: Earth A.D.

Homepage: http://www.bonehouse.de

Tracklist:
1.Riot Police

2.The Capitalists Are Fucking Our Mother That`s Why We´re Calling Them Motherfuckers

3.Cock Rock Bullshit

4.Friendly Fuckin´ Fire

5.Go Bastards Go!

6.Can´t Deny

7.Stomp It

8.Young, Fast, Iranian

9.The Fuse Is Lit

10.Instant Punk

11.I Hate It Here

12.Ode To The Unbroken

13.Demolition Frequency

14.Bill Gates Is The Antichrist

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