BLACK LUNG: Black Lung

Wären BLACK LUNG eine Zigarettenmarke, sie wären Rothändle. Ohne Filter.

Rauchen is´ dat Beste! Dat is´ besser wie Fernsehkucken! wusste schon Polizist Leopold in dem knallharten Polizeithriller 00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse. Ja, immer schön rauchen, dann gibt´s eine pechschwarze Staub- und Teerlunge. BLACK LUNG sind garantiert auch passionierte Raucher, der Qualm ist sogar auf dem Cover zu sehen. Vielleicht aber nicht nur stinkend, sondern auch ein bisschen süß, weil die Musiker in ihre Zigaretten eine kleine Extrazutat gemischt haben. So etwas würde Polizist Leopold selbstredend nie machen. Aber der macht ja auch keinen schmutzigen, schweren Bluesrock zwischen Radau und Relaxen.

THE FLYING EYES haben mit BLACK LUNG eine Antithese zu sich selbst geschaffen, und das, obwohl beide Bands sich sehr ähneln. Das klingt abenteuerlich, ist es auch. BLACK LUNG riffen schnörkelloser, hauen etwas beherzter in die Felle, sind fieser, doomiger als THE FLYING EYES. Das Trio bestehend aus Schlagzeuger Elias Schutzman, Dave Cavalier und THE FLYING EYES-Frontmann Adam Bufano rifft sich durch sieben Songs in etwas weniger als einer halben Stunde. Es rumort, es kracht, es hat aber immer genügend Seele und eingängige Momente. BLACK LUNG sind manchmal unglaublich cool (What It Takes, Sonder, Preacher), manchmal etwas düster und nachdenklich (The Ghost, Black Rainbow), selten auch belanglos (Move). Mal klingt das nach THE BLACK KEYS, dann wieder nach EARTHLESS und hier und da selbstverständlich nach LED ZEPPELIN. Mal überwiegt die animalische Kraft des Rock and Roll, dann kommt der Soul wieder durch.

Wenn Black Lung eine Zigarettenmarke ist, dann natürlich Rothändle. Ohne Filter. Es stinkt, es qualmt, es kratzt in den Atemwegen. Das ist direkt, ehrlich und ohne doppelten Boden. BLACK LUNG bieten starke und wahrscheinlich tief runter gestimmte Gitarrenarbeit, so dass ein Bass tatsächlich überflüssig ist. Daneben gibt es schön ungeschliffene Vocals und versierte, kreative Drums. Black Lung ist ein cooles Debütalbum für Psychedelic- und Retro-Rock-Fans, höchstens ein wenig kurz, aber so ist das nun mal bei Kettenrauchern, die haben keine Kondition. Hoffentlich gehen BLACK LUNG in der schier irrwitzigen Schwemme an Genreveröffentlichungen nicht unter, es wäre schade um dieses gewitzte kleine Album.

Veröffentlichungstermin: 6. Juni 2014

Spielzeit: 29:06 Min.

Line-Up:
Adam Bufano – Guitar
Dave Cavalier – Vocals, Guitar
Elias Mays – Drums

Label: Noisolution

Homepage: https://www.facebook.com/blacklungbaltimore

Tracklist:
1. Mind Is Lost
2. What It Takes
3. The Ghost
4. Sonder
5. Preacher
6. Move
7. Black Rainbow

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