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BLACK BREATH: Sentenced To Life

Zehn Mal eine Faust voll Hass für Freunde von Death und Thrash Metal, von Crust und Hardcore.

Eine Hand, die in einem fingerlosen Lederhandschuh steckt und mit einem Hammer eine Scheibe einschlägt. Das könnte auf dem Cover einer Thrash Metal-Scheibe aus den Achtzigern stehen? Verdammt richtig. Und weil BLACK BREATH optisch so offensiv retro aussehen, ist es auch wenig überraschend, dass die Band aus Seattle in ihre Mischung aus Hardcore und Death Metal nun auch eine ordentliche Menge Bay Area-Thrash einfließen lassen. Das Resultat: Das zweite Album von BLACK BREATH, es ist eine immense Steigerung zum Debütalbum Heavy Breathing. Acht Minuten weniger Spielzeit, dafür eine Maximierung der Intensität, meisterhaft eingefangen von einer unglaublich räudigen und authentischen Produktion von Kurt Ballou, die vor allem im Bereich des Schlagzeugs perfekt nach dem klingt, was vor fünfundzwanzig Jahren schon geil war.

Die fünf Musiker geben hauptsächlich Vollgas, gefallen besonders, wenn es erbarmungslos schnell und brachial wird. BLACK BREATH bieten stellenweise die perfekte Melange aus der Energie des Hardcore, der Morbidität von Death Metal im Stil von NIHILIST und einer guten Menge D.R.I. – all das zusammen wird in Songs wie Feast Of The Damned, Sentenced To Life, Mother Abyss und Doomed zu einer Manifestation purer Gewalt, ganz ohne frickeliges Netz und doppeltem Boden in Form einer modernen Produktion. Sentenced To Life auf die schnellen Momente zu reduzieren wäre allerdings falsch, denn die andere Hälfte des Albums besteht auf langsameren, groovigen Nummern, von denen vor allem Home Of The Grave das zwischen langsamer Heaviness und Uptempo-Mosh die richtige Balance findet. Wo gegen Ende des Albums The Flame und Obey so wirken, als würde BLACK BREATH ein wenig die Puste ausgehen – Obey ist dennoch ein sehr passender Schlusssong -, schafft Endless Corpse das schier Unmögliche: Was mit unverzerrten Gitarren beginnt und dann unglaublich drückend eingeleitet wird, mausert sich zu einem D-Beat-Song mit ENTOMBED-Riffs in Überschall und hackt gegen Ende noch das letzte bisschen Leben aus dir heraus.

Atemberaubend sind BLACK BREATH über weite Teile ihres Zweitwerks, das geht ins die Beine und unter die Haut. Zum Abreagieren, als Wegbegleiter zum Sport oder zum einfach eine gute, brutale Zeit haben, ist Sentenced To Life wunderbar geeignet. Das ist vielleicht was ganz anderes als TRAP THEM oder THE SECRET, aber es passt wunderbar in diese Szene, in diesen Zeitgeist. Instrumental geben sich die Musiker keine Blöße, hier sitzt alles wunderbar, vom enorm drückenden Schlagzeug bis hin zu den manisch sägenden Gitarren wird das Mittelmaß zwischen Rotz und Genauigkeit getroffen. Besonders hervorzuheben ist Sänger Neil McAdams, der im Titelsong und Mother Abyss Schreie ausstößt, die eine besonders leistungsfähige Lunge zeigen – sehr beeindruckend!

BLACK BREATH haben zehn Mal eine Faust voll Hass bereit, die dem Hörer mit voller Wucht ins Gesicht gedonnert wird und damit sind sie nahe dran an der Qualität von NAPALM DEATHs Utilitarian werden Freunde von Death und Thrash Metal, von Crust und Hardcore gleichermaßen glücklich stellen. Wenn diese Typen live so gut sind wie auf Sentenced To Life, dann haben wir hier das nächste große Ding.

Veröffentlichungstermin: 30. März 2012

Spielzeit: 32:35 Min.

Line-Up:
Neil McAdams – Vocals
Eric Wallace – Guitar
Zach Muljat – Guitar
Elijah Nelson – Bass
Jamue Byrum – Drums

Produziert von BLACK BREATH und Kurt Ballou
Label: Southern Lord Recordings

Homepage: http://www.blackbreath.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/BLACKBREATH.MUSIC

Tracklist:
1. Feast Of The Damned
2. Sentenced To Life
3. Forced Into Possession
4. Home Of The Grave
5. Endless Corpse
6. Mother Abyss
7. Of Flesh
8. Doomed
9. The Flame
10. Obey

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