Warum nach Skandinavien schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Alle STRATOVARIUS-, MALMSTEEN– und Konsorten-Anhänger können blind ins Regal greifen, wenn sie AT VANCEs Zweitwerk “Heart Of Steel” erspähen. Im Vergleich zum Debüt, von dem ich mir Dank des ungeizigsten Schwaben ever (Danke, Fierce!) ein Bild machen konnte, hat sich wenig bis gar nichts verändert (mit “S.O.S.” wurde sogar wieder ein ABBA-Cover verbraten, neben der obligatorischen Klassikadaption, diesmal von Chopin). Soll heißen, rasend schnelle Melodieläufe, Guitar-Hero-Passagen en masse, ein prima Sänger, das Songwritung ohne Abweichungen von der vorgegebenen Schiene, aber auch ohne negative Ausreißer.
Wenn man überhaupt irgend etwas an “Heart Of Steel” kritisieren kann, ist es wie auch beim Erstling die fehlende Originalität. Andererseits sind im Genre des neoklassischen Power Metals die Gestaltungsmöglichkeiten natürlich auch relativ eingeschränkt. Mir gefällt der Output der Mannen um Mastermind Olaf Lenk ausgezeichnet, zumal Oliver Hartmann seinem Chef in Nichts nachsteht und eine bravouröse Gesangsleistung abliefert. So, why Do You Cry? Hört doch erst mal rein!
Besetzung:
Oliver Hartmann – v
Olaf Lenk – g
Reinald König – g
Jochen Schnur – b
Jürgen Lucas – dr
Uli Müller – key
Produziert von Olaf Lenk & Axel Thubeauville
Label: Shark Records
AT VANCE ” Heart Of Steel” Tracklist
- Prelude
- Soldier Of Time
- The Brave And The Strong
- Heart Of Steel
- S.O.S.
- King Of Your Dreams
- Princess Of The Night
- Goodbye
- Why Do You Cry?
- Don’t You Believe A Stanger
- Chopin/ Etüde No.4