ARENA: Contagion

Wenn selbst ein MANOWAR-Beat das Progrockfreudenfest nicht stören kann…

ARENA haben auf „Contagion“ endgültig ihre eigene Nische im weiten Progrock-Land gefunden und es sich dort gemütlich gemacht. Klar schallt noch hier und da der Lärm der Nachbarn herüber, aber nicht zuletzt dank Rob Sowdens recht rauer Stimme und der unverwechselbaren Art der kompakten Komposition werden Songs wie „Tsunami“ zu unverkennbaren ARENA-Meisterleistungen. Verdanken tun die Briten dieses Prädikat vor allem ihrer sehr entspannten, unverkrampften Herangehensweise. Zu keiner Zeit wirkt das Songmaterial kopflastig oder gar frickelig, dafür stehen Atmosphäre und Melodie ganz oben auf der Prioritätenliste der Jungs um Ex-MARILLION-Drummer Mick Pointer, ohne dass sie dabei ins Seichte abdriften. Zur rechten Zeit wirft Gitarrist John Mitchell den Verzerrer an und legt ein Brikett Härte drauf. Das beste Beispiel für ARENAs Fähigkeit, songdienlich und emotional zu arbeiten, sind vermutlich die Instrumentals, sonst ja gerne von Musikern mit Hummeln im Hintern zur exorbitanten Mehrung des eigenen Ruhms und der auf der Platte enthaltenen Noten missbraucht. „This Way Madness“, „On the Box“ und „Riding the Tide“ hingegen sind wundervolle Klangmalerei, die nicht nur zur Entschädigung zu kurz gekommener Geltungssucht dient, sondern durch hervorragende musikalische Fähigkeiten unterstützt zum reinen Genuss wird. Gerade der unwiderstehliche Groove und die langgezogenen Solotöne der Gitarre machen „This Way Madness“ zum ersten großen Höhepunkt der Platte. Das Understatement der Briten geht sogar soweit, den Opener „Witch Hunt“ mit einem übersimplen, MANOWAR-würdigen Drumbeat unterlegt durchzustampfen und doch Abwechslung und Stimmung nicht auszusperren. Die lockere Grundstimmung wie auch die rockigere Ausrichtung von „Contagion“ verhindern nur leider ein emotional derart packendes, unentrinnbares Meisterwerk wie “The Perfect Element pt. I“. Dennoch sei das Album allen Freunden hochwertigster Progrockmucke ans Herz gelegt, da ansonsten bei „Contagion“ wirklich alles stimmt.

Veröffentlichungsdatum: 27.01.2003

Spielzeit: 58:50 Min.

Line-Up:
Rob Sowden – Gesang

John Mitchell – Gitarre, Backing Vocals

Clive Nolan – Keyboards, Backing Vocals

Ian Salmon – Bass

Mick Pointer – Schlagzeug

Produziert von Clive Nolan, John Mitchell
Label: Verglas/SPV

Homepage: http://www.verglas.com/arenaworld/arenaworld.html

Tracklist:
Witch Hunt

An Angel Falls

Painted Man

This Way Madness

Spectre at the Feast

Never Ending Night

Skin Game

Salamander

On the Box

Tsunami

Bitter Harvest

The City of Lanterns

Riding the Tide

Mea Culpa

Cutting the Cards

Ascension

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner