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ANGEL SWORD: World Fighter

Also, nehmen wir mal an, du fühlst dich nicht so gut; nehmen wir weiter an, du hattest eine echt beschissene Woche und die Schnauze so dermaßen voll, dass einfach gar nichts mehr geht. Was machst du dann? Richtig: du lässt dich einweisen. Spaß. Du hörst ANGEL SWORD und wirst zum „Weekend Warrior“!

Ich gebe zu, ich kann nur für mich selber sprechen, aber: Mir hat es geholfen! Und hilft es noch. Da ist es nämlich, mein traditionelles Metal-Album des Jahres, und es kommt dieses Jahr aus Finnland und ist so perfekt, dass ich gar nicht glauben kann, dass ich jemals wieder andere Musik hören werde. Wie kommt das?

Nun, einerseits haben ANGEL SWORD einfach verstanden, was es braucht für geile Songs (geile Riffs, geile Melodien, geile Gefühle: einfach sehr viel Geilheit), andererseits haben sie „Jerry Razors“, einen Sänger, der ein bisschen so klingt wie Ville Laihiala (SENTENCED) im Jahre 1996, aber mit viel mehr Wumms. Wenn man das dann noch mit Texten über das Outlaw-Dasein des gemeinen Metal-Maniacs in einer sterbenden Welt und einem fantastischen Old-School-Artwork garniert, kann schon nicht mehr schief gehen, aber ANGEL SWORD schaffen noch mehr.

In Vodka getränkt ein Tränchen verdrückt

Nämlich das Kunststück, dieses simple Gebräu aus in Vodka getränkten Stimmbändern und gigantischem Gitarrengeschepper, aus Nostalgie und Machismo verletzlich klingen zu lassen, und genau da beginnt für mich große Kunst: Dieser „World Fighter“ ist nicht einfach nur ein blöder Macker, der sich für zu großartig hält und deshalb mit seiner getunten Scheißkarre andauernd andere Menschen nerven oder umbringen muss, nein, dieser „World Fighter“ leidet eindeutig an den Umständen, in denen er lebt, und zeigt ihnen aber mit Verve und Humor den Mittelfinger, während er verschämt ein Tränchen verdrückt.

Und dabei ist jeder einzelne Song in diesen viel zu kurzen 32 Minuten ein Treffer: „Vigilantes“ macht als Opener alles richtig, indem er direkt klarmacht, worum es hier geht, „Weekend Warrior“ ist diese Form von Ohrwurm, die beim ersten Hören noch nur neugierig macht, dann aber plötzlich zehn Mal gelaufen ist und nie wieder dein Ohr verlässt, „Church Of Rock“ ist eine herrliche Ballade mit den jetzt schon unsterblichen Zeilen „You are enlightened / But we can see the dark“, usw., ach, sie ist einfach zu bescheuert und zu schön, diese Mischung aus IRON MAIDEN, I WALK THE LINE (ja!!)) und alten SENTENCED, ihr solltet sie euch anhören.

Spielzeit: 32:22 Min.

Label: Dying Victims Productions

Veröffentlichungsdatum: 14.6.2024

ANGEL SWORD “World Fighter” Tracklist

1. Vigilantes (Audio bei YouTube)
2. Weekend Warrior (Lyric-Video bei YouTube)
3. Dangerous Games
4. Church of Rock
5. Powerglove (Audio bei YouTube)
6. Against All Odds
7. Afterburn
8. World Fighter

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